Ein «Club», der wieder einmal die Wogen hochgehen liess: Letzten Dienstagabend diskutierten im Rahmen einer Sommerserie Barbara Lüthi und Sandro Brotz mit Gästen, was die Pandemie mit den Menschen gemacht hat. Die Gästeauswahl sorgte anschliessend in den sozialen Medien für Kritik (persoenlich.com berichtete).
Am Samstag nimmt nun Lüthi Stellung zu den Vorwürfen der «False Balance». Im Tages-Anzeiger schreibt sie: «Wie man eine solche Diskussion führt, darüber muss man reden. Ist sie ‹falsch ausgewogen›, wenn etablierte wissenschaftliche Positionen auf nicht wissenschaftliche Perspektiven treffen? Nicht in jedem Fall, denn Corona ist ein medizinisches und ein gesellschaftspolitisches Thema, bei dem die Gräben sich weit öffnen. Gespalten ist die Schweiz bei Fragen zur Rolle des Staats, zu den persönlichen Freiheiten, zum Schutz der Gesundheit.»
SRF wollte «Brücken schlagen»
Da sei es die Aufgabe von SRF, zwischen den Lagern Brücken zu schlagen. Coronakritikerinnen und -kritiker hätten durch ihr Handeln die Politik in der Schweiz beeinflusst, daher wäre es «nicht journalistisch und für ein gebührenfinanziertes Fernsehen nicht redlich, ihre Argumente nicht anzuhören», so die Moderatorin.
Einzig, wo Michael Bubendorf Studien falsch zitiert hätte, räumt sie ein, hätte das Moderationsduo stärker eingreifen müssen. Dies sei aber bei einer Livesendung nicht immer möglich, so Lüthi. (lol)
Kommentare
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Urs Heinz Aerni, 09.08.2021 10:31 Uhr
Zu einer funktionkerenden Demokratie gehört auch das Anhören von anderen Meinungen und Perspektiven. Das hat SRF gut gemacht, auch wenn es einen erstaunt, welche Interpretationen entstehen können trotz der heutigen Möglichkeit von Bildung und Wissensbeschaffung. -
felix müller, 09.08.2021 09:25 Uhr
Aus meiner Sicht ist Barbara Lüthi eine top-moderatorin - differenziert, sehr vielseitig, führungsstark und überzeugend. Club ist wesentlich anspruchsvoller als areana/Protz, hier steht die intellektuelle Seite weit hinter dem club, deshalb SVP-stark! -
Peter Egli, 08.08.2021 14:04 Uhr
Gratulation dem SRF und dem Moderationsteam, dass sie den Mut gehabt haben, eine Sendung auch mit kritischen Coronastimmen auszustrahlen. Ich fand, die Aussagen der Skeptiker waren - aus neutraler Sicht - mehrheitlich sachlich. Dass es zu einem Shitstorm kam, ist für mich eher überraschend. Es ist ein Zeichen einer gespaltenen Gesellschaft. Das SRF sollte zukünftig ausgewogener informieren und auch den moderaten Skeptikern etwas mehr Platz bei den Berichten geben. -
Martin Niederhauser, 08.08.2021 12:55 Uhr
,,Ich schlage Ihnen 10 Studien um die Ohren,,Medizinische Studien schlägt man sich nicht um die Ohren,sonden analysiert sie auf ihre Qualität und auf ihre Aussage.Der self made Virusecperte Bubenberg(Ausbildung in Epidemiologie 3 Tage im Internet],hätte unbedingt auf diesen Punkt hingewiesen werden müssen.Seine anmassende Haltung ist beispiellos.