Botschafter Thomas Borer hat am Donnerstagnachmittag gegenüber dpa/Rufa ein Interview dementiert, dass die Zeitung Le Matin gleichentags veröffentliche hatte. Der Interviewer von Le Matin beharrte auf der Richtigkeit des Artikels. "Ich weiss nicht, wie der auf die Zitate gekommen ist", sagte Borer gegenüber der Rufa, Radiotochter der Deutschen Presseagentur (dpa). "Ich habe dem Matin kein Interview gegeben." Nach Rufa-Angaben weigerte sich der am Mittwoch vom Bundesrat aus Berlin abberufene Diplomat aber, diese Äusserung im Originalton ausstrahlen zu lassen. Im weiteren wollte Borer in der Öffentlichkeit keine Kommentare zu der Affäre abgeben.
Der Interviewer für die Lausanner Tageszeitung Le Matin, Victor Fingal, beharrte am Donnerstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda auf der Richtigkeit des Interviews. Fingal sagte, er habe auf Borers deutsches Mobiltelefon angerufen. Dieses Gespräch von fünf Minuten Dauer habe er sich von der Swisscom schriftlich bestätigen lassen. Es habe Fr. 2.50 gekostet. In dem Interview mit dem auflagenstärksten französischsprachigen Blatt der Schweiz hatte Borer u.a. den Entscheid des Bundesrats bedauert, ihn per Ende April von Berlin nach Bern zu versetzen. Er werde jedoch gehorchen und die Rückberufung akzeptieren, sagte Borer gemäss Fingal. (sda)
