12.02.2019

Axel Springer

CEO fordert Werbeabgabe von Google & Co

Mathias Döpfner verlangt, dass die Internetgiganten die Verlage entschädigen, wenn sie deren Inhalte zugänglich machen. «Ohne uns sind die US-Tech-Plattformen für ihre Nutzer deutlich uninteressanter», hält er fest.
Axel Springer: CEO fordert Werbeabgabe von Google & Co
Will Google und Facebook zur Kasse bitten: Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer. (Bild: Keystone/DPA/Britta Pedersen)

Mathias Döpfner, CEO von Axel Springer, hat im Interview mit «Blick» für das Leistungsschutzrecht plädiert: Demnach müssten die Internetriesen Google und Facebook die Verlage entschädigen, wenn sie deren Produkte verwenden und vermarkten.

Unternehmen wie Google und Facebook seien auf seriöse Inhalte angewiesen. Diese bekämen sie von den Verlagen, begründet er seine Forderung: «Ohne uns sind die US-Tech-Plattformen für ihre Nutzer deutlich uninteressanter. Es sind die Inhalte der Verlage, mit denen die Tech-Plattformen Milliarden verdienen», so Döpfner. Weil ein europäisches Verlegerrecht fehle, passiere das ohne angemessene finanzielle Entschädigung.

Weiter beklagt sich Döpfner über die «erdrückende Marktdominanz» von Google. Als der Internetgigant von den Verlagen verlangt habe, die kleinen Textausschnitte gratis zu verwenden, hätten sie keine Wahl gehabt. Denn Google beherrsche den Markt der Internetsuche fast komplett.

Für die Schweiz gelte das Gleiche wie für Deutschland: «Die mit Verlagsinhalten auf Tech-Plattformen erzielten Werbeerlöse gelangen fast ausschliesslich in die Taschen von Google und Facebook», so Döpfner. Die Schweizer Verlage, deren Journalisten diese Inhalte produzieren, gingen hingegen beinahe leer aus. Mit dem Leistungsschutzrecht kann dies gemäss Döpfner geändert werden. «Von dessen Einführung hängt ab, ob es gelingt, professionellen Journalismus auch in der digitalen Welt dauerhaft zu etablieren», hält der CEO von Axel Springer abschliessend fest.

Am Dienstag, just am Tag der Publikation des «Blick»-Interviews, hat die zuständige Ständeratskommission entschieden, journalistische Werke vor Google & Co. zu schützen, so wie von Döpfner gefordert (persoenlich.com berichtete).

Bereits am Samstag machte Döpfner in den Schweizer Medien von sich reden: In einem Interview mit der NZZ äusserte er sich kritisch zu unjournalistischem Verhalten. (as)


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