18.02.2020

Blick TV geht live

Das schreiben die Medien über das Online-TV

Blick TV sei «etwas verstaubt» und habe «sehr viel Luft nach oben», schreibt die Tamedia-Zeitungen. Kurt W. Zimmermann glaubt, das Projekt könne in drei, vier Jahren schwarze Zahlen schreiben.
Blick TV geht live: Das schreiben die Medien über das Online-TV
Die Blick-TV-Moderatoren Reto Scherrer und Simone Stern bei der Premiere im Studio. (Bild: zVg.)

Einen Tag nach dem Start von Blick TV wird das neue Angebot von Ringier in den Medien beurteilt. Das neue Digitalfernsehen wirke «etwas verstaubt», schreiben die Tamedia-Zeitungen am Dienstag. Wolle man etwas Relevantes bieten, statt das Publikum weiterhin mit «Schmunzel-TV in der Wiederholungsschleife» gefangen zu nehmen, habe Blick TV «noch sehr viel Luft nach oben».

Zudem hat die Tamedia-Redaktion den Medienjournalisten Kurt W. Zimmermann befragt. Seiner Meinung nach dürfte Blick TV Ringier zwischen 8 bis 10 Millionen pro Jahr kosten. Blick TV sei wie der Blick, aber 30 Jahre verjüngt. Das sei keine schlechte Strategie, sagt er im Interview. Irritiert habe ihn die Aufmachung. «Man merkt schon, wo Blick-TV-Chef Jonas Projer sozialisiert wurde: Nicht bei Joiz oder MTV, sondern bei SRF», sagt er dazu. Der Anchorman in dunkelblauem Anzug, weissem Hemd, dazu ein roter Studiohintergrund, wie man ihn von SRF kenne. Das alles habe etwas von Franz Fischlin nach einer Frischzellenkur.

Seinen Platz finden

Zimmermann gefällt, «dass es kein festgefügtes Programm» ist. Das ergebe einen Rhythmus, den man aus dem analogen TV nicht kenne. Blick TV sei kein Fernsehformat, sondern ein Internet-Video-Format. Der Weltwoche-Kolumnist sieht die Überlebenschance des Formats hauptsächlich aufgrund der Möglichkeit, zielgerichtet zu Werben, als intakt an. «Das Projekt könnte in drei, vier Jahren durchaus schwarze Zahlen schreiben», sagt er.

CH Media wundert sich derweil generell darüber, dass Ringier im Bewegtbildbereich «Nachholbedarf» hat. Kein anderes privates Medienunternehmen verfüge über eine längere TV-Erfahrung, da Ringier bereits in den 1990er-Jahren an Teleclub beteiligt gewesen sei. Zudem habe der Verlag für Schweiz 4 wöchentlich Sendungen produziert und sei mit am Start von Roger Schawinskis TeleZüri gestanden.

Auch die Westschwezer Zeitung Le Temps (Ringier Axel Springer Schweiz) berichtet über das neue Medium. Der neue Nachrichtenkanal müsse seinen Platz zwischen SRF und lokalen TV-Sendern wie TeleZüri noch finden, heisst es im Bericht. (wid)


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KOMMENTARE

Katrin thenen
27.03.2020 15:41 Uhr
Da der Bundesrat gesagt hat, dass man die Natels überwacht habe ich gehört das man das Natel einfach zu hause lässt. So können die Zahlen des Bundesrates gar nie stimmen. Den es gibt ja kein Gesetz, dass man es bei sich haben muss wen man sich im Freien aufhält.
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