10.10.2019

Publicom

Das sind die glaubwürdigsten Medienmarken

In Sachen Glaubwürdigkeit punkten Medien aus der Romandie. Als wenig glaubwürdig beurteilt die Schweizer Bevölkerung die sozialen Medien, wie aus der MediaBrands-Studie hervorgeht. Bei der Einzigartigkeit liegt die «Republik» vorne.
Publicom: Das sind die glaubwürdigsten Medienmarken
An der Spitze der MediaBrands-Studie steht das SRG-Radio La 1ère, gefolgt von der Tageszeitung «Le Temps». (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Die glaubwürdigsten Medien der Schweiz sind das Westschweizer SRG-Radio La 1ère gefolgt von der Tageszeitung «Le Temps» aus Lausanne. Wenig Vertrauen hat die Schweizer Bevölkerung in soziale Medien – allen voran Facebook. Der Zuckerberg-Konzern ist der unglaubwürdigste Informationsvermittler unter allen untersuchten Medien, wie das Forschungsinstitut Publicom am Donnerstag mitteilte. Das Institut ermittelt seit 2013 jährlich das Image von Medien. Für den Bericht 2019 wurden 172 Druckerzeugnisse, Radios, Fernsehsender und Internet-Anbieter berücksichtigt.

Vor einem Jahr war noch der SRG-Nachrichtensender SRF 4 News Spitzenreiter bei der Glaubwürdigkeit. In der aktuellen Umfrage rutschte das vierte Radioprogramm von Schweizer Radio SRF auf den dritten Platz.

Regionalpresse lügt nicht

Den oft behaupteten Glaubwürdigkeitsverlust der Medien konnte die Umfrage nicht erhärten. Die durchschnittliche Glaubwürdigkeit blieb gegenüber 2018 unverändert. Besonders glaubwürdig sind für die Schweizerinnen und Schweizer in allen vier Sprachregionen weiterhin die regionalen, abonnierten Tageszeitungen. Hinzu kommen die mit Gebühren finanzierten Radio- und Fernsehsender der SRG.

Generell ist das Vertrauen in einheimische Medien grösser als in ausländische. Als einziges Medium aus dem Ausland schafft es das erste deutsche Fernsehen ARD unter die 50 Glaubwürdigsten.

Globale Online-Medien mit Unterhaltungswert

Auch bei anderen Qualitätskriterien für die Branche haben regionale und einheimische Medien die Nase vorn. La 1ère, das erste Programm des Westschweizer Radios RTS, führt neben der Glaubwürdigkeit bei den beiden Merkmalen Relevanz der Information und Nutzwert.

Am meisten Kompetenz vermuten die Befragten bei der «Neuen Zürcher Zeitung». Der zweisprachige Bieler Fernsehsender TeleBielingue siegt bei der Publikumsnähe. Die neu gestartete Online-Zeitung republik.ch trägt die Krone bei der Einzigartigkeit.

Und am sympathischsten kommt die Freiburger Tageszeitung «La Liberté» daher. Die globalen Internetangebote YouTube und Instagram schaffen es einzig bei Unterhaltung und Jugendlichkeit auf vordere Plätze.

TopMedienmarken

Publicom befragte im Mai und Juni eine repräsentative Stichprobe von knapp 5000 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren in allen Landesteilen. Die statistische Fehlerquote der Umfrage liegt bei +/- 1,4 Prozent. Die Medien benutzen die Daten unter anderem für ihre qualitative Planung. (sda/cbe)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

  • Andi Volkart, 12.10.2019 15:46 Uhr
    Die Umfrage scheint aber nicht die Realität abzubilden: Sie schreibt: "Hinzu kommen die mit Gebühren finanzierten Radio- und Fernsehsender der SRG." Wieso sollten diese glaubwürdiger sein? Diese erhalten ihre internationalen Infos von Depeschenagenturen, die nachweislich nicht die Wahrheit berichten oder von Geheimdiensten unterwandert sind. Ich selber würde keinem TV-Sender glauben, der im Geld nur so schwimmt, weil die Gebührengelder immer pünktlich eintreffen und keine Abstrafung dadurch erfährt, wenn die Berichterstattung falsch oder tendenziös war. Von daher muss ich schon die Umfrage von Publicom hinterfragen, ob diese selber glaubwürdig ist.
  • Andi Volkart, 12.10.2019 15:41 Uhr
    Warum sind die Regionalmedien glaubwürdiger? Diese bekommen es unmittelbar durch den Zeitungskäufer finanziell zu spüren, da Lokalredaktionen über Dinge berichten, die wir Konsumenten noch selber überprüfen können. Also kann man hier nicht Fakenews bringen. Hier spielt also der Regelkreis mit Abstrafen/Belohnen noch, bei grösseren Zeitungsmarken und auch Fernsehstationen, die über weit entfernte Dinge berichten, können Redaktionen eher noch Blödsinn erfinden oder es nicht so genau nehmen bei der Berichterstattung. Die Ära der Medien ist am Verschwinden. Ich denke kaum, dass man das noch aufhalten kann. Auch können Computer und KI-Bots schon erste Sportberichte ersetzen und in einigen Jahren wird niemand mehr den Beruf des Journalisten ergreifen, da dieser nur noch Historikern oder Spezialisten vorbehalten sein wird.
Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240424