05.02.2023

#MediaToo

Deutsche Regierung fordert Aufklärung

Der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung will eine Stellungnahme von Tamedia. Derweil erhält die Ex-Magazin-Journalistin Anuschka Roshani Rückendeckung von einem Pfarrer.
#MediaToo: Deutsche Regierung fordert Aufklärung
Die Verantwortlichen des Tamedia-Verlags sollten Klarheit schaffen, fordert der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung. (Bild: Keystone/Laurent Gillieron)

Der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung Felix Klein hat von Tamedia eine Stellungnahme zu den jüngsten Vorwürfen gegen das Verlagshaus gefordert. Die deutsche Journalistin Anuschka Roshani warf ihrem ehemaligen Vorgesetzten bei Tamedia unter anderem vor, Hakenkreuze neben besonders deutsche Wörter in ihren Texten gesetzt zu haben (persoenlich.com berichtete). Das sei «zutiefst verstörend», sagte Klein dem katholischen Nachrichtenportal kath.ch.

Wie Roshani in ihrem Gastbeitrag im deutschen Magazin weiter schrieb, sei ihr von ihrem Ex-Chef Finn Canonica auch eine Affäre mit dem damaligen Fraumünster-Pfarrer Niklaus Peter unterstellt worden. Canonica habe sie in einer SMS «Pfarrermätresse» genannt. Kath.ch kontaktierte Peter. Dieser empfinde das von Canonica verbreitete Gerücht «grotesk». «Ich glaube ihr und hoffe, dass sie Gerechtigkeit erfährt.»

Roshani machte im Gastbeitrag in der aktuellen Ausgabe des Spiegel Vorwürfe des Mobbings und Machtmissbrauchs gegen den Vorgesetzen publik. Sie verklagte den Verlag wegen Verletzung der Fürsorgepflicht aufgrund sexistischer Diskriminierung und ungültiger oder missbräuchlicher Kündigung. Eine von Tamedia in Auftrag gegebene externe Untersuchung ergab, dass sich die Vorwürfe zu einem grossen Teil nicht bestätigen, wie der Verlag an den Spiegel schrieb. Der Anwalt des ehemaligen Vorgesetzten bestritt die Anschuldigungen. (cbe/sda)



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