02.04.2002

Die Auflagenzahlen für 2001

Alle Jahre wieder: Rund sechs Wochen bevor die WEMF AG für Werbemittelforschung offiziell die Auflagenzahl der Schweizer Printprodukte publiziert, kommunizieren die Schweizer Verlagshäuser diese Zahlen selber mehr oder weniger lautstark. "persoenlich.com" hat eine Blitzumfrage gestartet. Die Vorabzahlen:

Ringier

Folgende Zahlen wurden von der Dufourstrasse kommentarlos übermittelt: Blick: 309'444 (Vorjahr: 309'309, 0.0 Prozent), SonntagsBlick: 336'336 (335'777, + 0.2), Cash: 68'088 (71'771, - 5.1), Schweizer Illustrierte: 254'657 (253'265, + 0.5), Tele: 223'739 (227'539, - 1.7), Glückspost: 170'128 (170'028, 0.0), Glückspost Rätsel-Plausch: 37'664 (37'308, + 1.0), GesundheitSprechstunde: 78'416 (prov. 76'131, + 3.0). Die Zahlen für die Ringier-Titel in der Romandie sind erst anfangs nächster Woche verfügbar.

Tamedia

Der Tages-Anzeiger beglaubigt für das Jahr 2001 mit 250'000 Exemplaren. Die Abnahme von 18'179 Exemplaren (- 6.8 Prozent) sei auf die Konkurrenz der im 2001 erschienenen gratis verteilten Pendlerzeitungen zurückzuführen. Der Tagi beglaubigt eine effektiv tiefere Zahl, als von den Regeln der WEMF her möglich wäre. Damit will der Verlag einen Paradigmenwechsel in der Auflagenbewirtschaftung vollziehen: Er verzichte als Herausgeber eines Qualitätstitels konsequent auf die Vermarktung mit Hilfe von aggressiven Preisofferten, lautet die Begündung. Information, wie sie vom Tages-Anzeiger geboten werde, habe ihren Preis für die Leser und Leserinnen. "Mit dieser Auflagenbeglaubigungspolitik leistet der Tages-Anzeiger-Verlag einen Beitrag im Kampf gegen die Gratismentalität in der Medienbranche", heisst es weiter.

Das Magazin, das am Samstag dem Tages-Anzeiger beigelegt wird, beglaubigt neu mit 280'000 Exemplaren, was einen Rückgang von 18'988 Exemplaren (- 6.4 Prozent) bedeutet. Dieser Rückgang entspricht der Beglaubigung der Trägerzeitung Tages-Anzeiger. Die neue Auflage der SonntagsZeitung beträgt nun 221'100 Exemplare, was einem kleinen Zuwachs von 865 Exemplaren (+ 0.4 Prozent) entspricht. Der gratis verteilte ZürichExpress wird mit einer Auflage von 192'689 Exemplaren beglaubigt, was einen Rückgang von 7771 Exemplaren (- 3.9 Prozent) bedeutet.

Die zweimal wöchentlich erscheinende Finanz und Wirtschaft beglaubigt neu mit 50'397 Exemplaren, was einen Rückgang von 2657 Exemplaren (- 5 Prozent) bedeutet. Facts beglaubigt neu mit 103'363 Exemplaren, was eine Zunahme von 2133 Exemplaren (+ 2.1 Prozent) bedeutet. Die zunehmende Treue der Abonnenten beweise die Glaubwürdigkeit, die das Nachrichtenmagazin bei seinen Leserinnen und Lesern geniesse, lautet hier der Kommentar der Tamedia.

Die neue Auflage der Schweizer Familie beträgt 155'724 Exemplare, was einer Zunahme von 214 Exemplaren (+ 0.1 Prozent) gleichkommt. Die annabelle beglaubigt ihre Auflage mit 100'015 Exemplaren (Vorjahr 100'007 Exemplare). annabelle création wird zum ersten Mal als eigenständiger Titel mit 102'866 Exemplaren beglaubigt. Sie wurde erstmals im Sommer 2000 neu als Wohnzeitschrift positioniert.

Die neue Auflage von du beträgt 21'800 Exemplare, was einem Rückgang von 4348 Exemplaren (- 16.6 Prozent) entspricht. du richte sich an eine kleine, elitäre Zielgruppe, schreibt die Tamedia denn auch. Spick, das Sammelmagazin für Schüler und Schülerinnen, beglaubigt mit einer Auflage von 45'067 Exemplaren, was eine Abnahme von 7938 Exemplaren (15.0 Prozent) bedeutet. Dieser Auflagenrückgang widerspiegle die allgemeinen Tendenz im Kinder- und Jugendzeitschriftenmarkt.

Jean Frey

Die Weltwoche konnte die beglaubigte Auflage von 84'206 auf 84'957 Exemplare (+ 0.9 Prozent) steigern. Der Einzelverkauf legte um + 4.6 Prozent zu. Drei Faktoren hätten die positive Entwicklung beeinflusst, wie von der Jean Frey vermeldet wird: Die restriktivere Nutzung der Weltwoche-Inhalte im Internet, die aktuellen Ereignissen des letzten Herbstes und die inhaltlichen Verbesserungen des qualitativ verstärkten Redaktionsteam unter Roger Köppel.

Der Beobachter vermeldet für das letzte Jahr ein leichtes Wachstum von + 857 auf 335'226 Exemplare. Der Gewinn liegt bei den Festabonnements, während der Einzelverkauf am Kiosk leicht rückläufige Zahlen aufweist. Das Schweizer Wirtschafts-Magazin Bilanz verzeichnet im Jahr 2001 einen leichten Rückgang der Auflage um - 2171 auf 55'377 Exemplare. Die Abnahme sei auf sinkende Absatzzahlen im Einzelverkauf zurückzuführen, während die Auflage der bezahlten Abonnements leicht zugenommen habe, heisst es hier.

Das TV-Magazin TR7 verzeichnet für 2001 ein leichtes Auflageminus von - 2.9 Prozent auf neu 168'036 Exemplare gegenüber dem Vorjahr. Zum einen resultiere dieser Rückgang aus geringeren Einzelverkäufen infolge neuer Mitbewerber im Segment der Programmzeitschriften am Kiosk, lautet hier die Begründung. Zum anderen sei eine Optimierung im Bereich der Gratisexemplare vorgenommen worden. Der Anteil der Festabonnements liegt bei über 90 Prozent.

Edipresse

Das Westschweizer Medienhaus Edipresse kommuniziert folgende Zahlen: 24 heures: 87'643 (88'467, - 1); Tribune de Genève: 76'208 (77'420, - 1.6); Matin Semaine: 65'498 (65'121, + 0.6); Matin Dimanche: 215'049 (215'819, - 0.4); Télé-Top-Matin: 214'481 (215'138, - 0.3); Femina: 213'812 (214'690, - 0.4); TV Guide: 198'334 (201'813, - 1.7), Terre et Nature: 25'760 (25'477, + 1.1); Bilan: 19'930 (19'169, + 4).

Unabhängig erhoben wurden: Optima (französischsprachige Ausgabe): 131'545 (133'559, - 1.5); Optima (dt. Ausg.): 161'400 (159'497, + 1.2), Optipharm: 9918 (10'102, - 1.8).

Einzel-Titel

Die Aargauer Zeitung (inkl. Limmattaler Tagblatt) vermeldet neu 117'215 statt 118'126 Exemplare (- 0.8). Begründet wird der Rückgang mit dem Einfluss der Pendlerzeitungen, die sich vor allem auf die Abos (98 Prozent der Auflage) ausgewirkt hätten.

Die Basler Zeitung weist neu 109'095 Exemplare oder - 4.7 Prozent aus (2000: 114'503).

Die Berner Zeitung weist fürs 2001 162'202 Exemplare aus (neu inkl. Solothurner Tagblatt, Berner Oberländer, Thuner Tagblatt, deshalb nicht mit Vorjahr vergleichbar).

Der Bund beglaubigt neu 68'212 Exemplare sprich 251 Exemplare oder 0.4 Prozent weniger. Erklärt wird der Rückgang mit der Konkurrenz der Gratiszeitungen sowie der Bereinigung der Medienlandschaft im Berner Oberland.

Die Handelszeitung verlor 1000 Exemplare und weist statt 36'579 neu 35'571 Exemplare aus (- 2.7 Prozent). Gemäss Verlag ist der Verlust zu 100 Prozent dem Einzelverkauf anzurechnen. Während der Aboverkauf zugelegt hätte, sei der Verkauf via Kiosk schwächer als noch im letzten Jahr. Ein Titel wie die Handelszeitung sei abhängig von der Wirtschaft, während zum Beispiel die Newspresse vom 11. September profitieren konnte.

Die Neue Luzerner Zeitung vermeldet neu eine Auflage von 133'820 Exemplaren (2000: 133'590). Erklärt wird die Steigerung um + 0.2 Prozent mit dem neu eingeführten Abopass, der Services sowie Vergünstigungen beinhaltet.

Ebenfalls zugelegt hat die Neue Zürcher Zeitung und zwar von 169'623 auf 170'113 Exemplare (+ 0.3 Prozent).

Und auch das St. Galler Tagblatt legt zu: von 109'601 auf 110'502 Exemplaren (+ 0.8 Prozent). Begründet wird die Zunahme hier mit Gebietserweiterungen.

Stocks weist eine Auflage von 26'982 Exemplaren aus (2000: prov. 26'996). Bei den Abos konnte das Anlegermagazin um 1300 Ex. zulegen, beim Einzelverkauf verlor es ca. 1000 Ex. Viele Kioskkäufer seien zu Abonnenten geworden, lautet hier die Erklärung.

Die Südostschweiz vermeldet neu eine Auflage von 138'933 anstelle von 138'893 Exemplaren.

Die Auflage von Le Temps bleibt gemäss Verlagsangaben mit 53'522 Exemplaren unverändert.

Die WoZ legt um 2.4 Prozent von 14'498 auf 14'860 Exemplare zu.

Das Pendlerblatt 20 Minuten vermeldet eine Auflage von 282'000 Exemplaren (interne Zahl, da von der WEMF noch nicht erhoben).

--> Bitte beachten Sie, dass es sich hier um Selbstdeklarationen handelt, Änderungen sind möglich. Die offizielle WEMF-Beglaubigung erfolgt wie üblich Mitte Mai.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren