02.04.2002

Beobachter

Die Redaktion ist in Warteposition

Augenreiben am Gründonnerstag.

Die Redaktion des Beobachter ist nach Bekanntwerden der neuen Besitzer des Jean-Frey-Verlags in Warteposition. Noch wurde nicht diskutiert, wie sich die Mitarbeitenden weiter verhalten werden. Bisher haben drei Redaktionsmitglieder ihren Job beim Beobachter an den Nagel gehängt: Chefredaktor Ivo Bachmann, Beratungsdienst-Leiter Philippe Ruedin und Redaktor Adrian Schmid, wie Redaktor Urs von Tobel am Dienstag auf Anfrage erklärte. Wie sich die übrige Redaktion verhalten wird, ist noch offen. Diese Woche seien einige Kolleginnen und Kollegen in den Ferien, sagte von Tobel - eine Diskussion habe noch nicht stattfinden können. "Recht angenehm" wäre nach von Tobel die Variante, dass Ringier "etwas auf die Beine stellt" und die ganze Redaktion den Verlag wechseln könnte. Aber so etwas "wurde nicht an uns herangetragen".

Unklar ist auch, wer künftig die Chefredaktion übernehmen wird. Der ehemalige SF-DRS-Chefredaktor Filippo Leutenegger und neuer Jean-Frey-CEO hat sie nach dem Weggang von Bachmann interimistisch übernommen. Gemäss Redaktion-Statut muss die Redaktion mit einem Chefredaktor - oder einer Chefredaktorin - einverstanden sein. Leutenegger habe zugesichert, das Statut werde eingehalten. Von Tobel: "Wir werden ihn beim Wort nehmen". Keine Zusagen seien bisher in Bezug auf die Einhaltung des Budgets gemacht worden. Es sei aber auch nicht von Abstrichen die Rede gewesen. Eines sei klar: Zahlreiche offene Fragen müssen mit Leutenegger besprochen werden.

Augenreiben am Gründonnerstag

Anfang Februar war bekannt geworden, dass die Basler Mediengruppen den Jean-Frey-Verlag - und mit ihm den Beobachter - nicht wie erwartet dem Verlagshaus Ringier verkauft, sondern der Swissfirst-Investmentbank, die wiederum die Aktien einer zusammengewürfelten Gruppe von Investoren weiterveräussern wollte. Diese neuen Besitzer wurden am Gründonnerstag bekanntgegeben. Das grösste Aktienpaket hält mit 25 Prozent der Tessiner Financier Tito Tettamanti. Dazu kommen eine Reihe von Bankern, Unternehmer, Politikern, die von Tobel als rechtsbürgerlich einstuft: "Wir haben uns die Augen gerieben".


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