27.09.2019

SRG

«Die SRG hat ein mehrheitlich gutes Image»

Irène Challand, Projektverantwortliche «Public Value» bei der SRG, erklärt die Ergebnisse der Befragung.

Welches Image hat die SRG bei der Bevölkerung? Wie werden ihre Leistungen beurteilt? Und welche Schlüsselbereiche machen den Service public aus? Die SRG wollte Antworten auf diese Fragen und führte im Rahmen des Projektes «Public Value» in der ersten Jahreshälfte 2019 zahlreiche Einzelgespräche, Befragungen und Erhebungen durch. Nun ist der Bericht das. Ein Gespräch dazu mit Irène Challand, Projektverantwortliche «Public Value» bei der SRG:

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Frau Challand, weshalb diese Erhebung? Weiss die SRG denn nicht, wo sie steht?
Unser Anliegen war es, herauszufinden, wie der Beitrag, den die SRG für die Schweizer Gesellschaft leistet, wahrgenommen wird. Konkret hat uns der Beitrag der SRG zur direkten Demokratie, zur kulturellen Vielfalt, zum sozialen Zusammenhalt, zur Integration sowie ihre wirtschaftliche Bedeutung und ihr Beitrag an das mediale Ökosystem interessiert.

Welches sind denn nun die wichtigsten Erkenntnisse?
Gemäss Umfrage sind 82 Prozent der Befragten der Meinung, dass die SRG einen wertvollen Beitrag zur Identität der Schweiz und zum nationalen Zusammenhalt leistet. Die SRG hat ein recht gutes Image, auch wenn jede/r Dritte findet, dass sie besser auf die Bedürfnisse der Gesellschaft eingehen könnte. Als Fazit der Erhebung hat die Geschäftsleitung der SRG sieben Themen für prioritär erklärt, die nun vertieft und weiterverfolgt werden.

Wie lief die Erhebung ab und wie haben Sie diese erlebt?
Der Austausch war uns äusserst wichtig. Die SRG geniesst eine hohe Wertschätzung und die an sie gerichteten Erwartungen sind entsprechend hoch. Das zeigte sich sowohl in den 74 Eins-zu-eins-Gesprächen als auch in den Gruppenworkshops mit den Mitarbeitenden und mit der Bevölkerung. Es wurden immer dieselben 30 Fragen gestellt und die Qualität der Kommentare und Anliegen waren hoch, und das unabhängig von der Sprachregion.

Innerhalb von zwei Monaten haben wir über 5000 Rückmeldungen gesammelt. Die Agentur Altermondo hat diese dann mit den Ergebnissen der vom Link-Institut durchgeführten, repräsentativen Umfrage konsolidiert. Ich lade alle ein, den Bericht zu lesen, der die ganze Breite und die Vielfalt der geäusserten Anliegen widerspiegelt. Das war für uns ein grossartiger Austausch und eine einzigartige Erfahrung. 

Was lernt die SRG aus dem Bericht? 
Bei den Public-Value-Werten hat die SRG ein mehrheitlich gutes Image, auch wenn ein Drittel der Befragten der Meinung ist, dass die SRG noch nicht genug auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingeht. Wir werden deshalb noch an vielen Themen arbeiten müssen. Die SRG-Geschäftsleitung hat – wie bereits erwähnt - sieben Themen als prioritär erklärt. Es sind dies 1. Angebot für junge Menschen, 2. Qualität und Ausgewogenheit der Information, 3. Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, 4. Schweizer Komponente des Angebots der SRG, 5. Abbildung der Vielfalt, 6. Beitrag zum medialen Ökosystem sowie 7. Dialog und Kritikfähigkeit.

Welches sind nun die nächsten Schritte? 
Jetzt übernimmt die Trägerschaft der SRG – alle Regionalgesellschaften nehmen den Dialog mit der Bevölkerung auf, um diese sieben Themen zu vertiefen, weiter zu priorisieren und mögliche Massnahmen zu erarbeiten. Die wichtigsten Erkenntnisse werden dann in einem nationalen Bericht zusammengefasst, der dem Unternehmen im Juni 2020 vorgelegt werden wird. In der Zwischenzeit werten wir die erste Projektphase aus und befassen uns mit den Unterschieden zwischen der externen und internen Wahrnehmung. Unser Ziel ist es, nächstes Jahr einen Massnahmenplan für unsere Entwicklungsmöglichkeiten zu haben. 

Das Interview wurde SRG-intern und auf srgssr.ch publiziert. (pd/eh)


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