07.06.2019

Le Matin

Entlassene warten weiter auf Sozialplan

Impressum wirft Tamedia vor, unzureichende Vorschläge zu liefern. Betroffen sind 41 ehemalige Mitarbeiter.
Le Matin: Entlassene warten weiter auf Sozialplan
Im November 2018 demonstrierten ehemalige Angestellte mit dem gelben Badge vor dem Tamedia-Gebäude in Lausanne. (Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott)

Der Journalistenverband Impressum das Zürcher Medienhaus Tamedia kritisiert. Ein Jahr nach dem Aus der gedruckten Version der Westschweizer Zeitung «Le Matin» hätten die 41 entlassenen Mitarbeiter weiterhin «keinen ordentlichen Sozialplan».

«Wir sind tief enttäuscht über die Härte von Tamedia gegenüber den entlassenen Mitarbeitern von Le Matin», wird Edgar Bloch, Vizepräsident von Impressum, in einem Communiqué vom Freitag zitiert. Der einzige Trost sei, dass bald ein unabhängiges Schiedsgericht über den Sozialplan entschieden werde.

Auch fordert der Verband Tamedia dazu auf, sich konkret für Qualität im Journalismus einzusetzen. Impressum-Präsidentin Franca Siegfried, kritisiert «die Desinvestition von Tamedia vom Journalismus in der ganzen Schweiz».

Tamedia, die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband Impressum hatten sich Anfang Jahr auf die Modalitäten der Schlichtung in diesem Arbeitskampf geeinigt (persoenlich.com berichtete). Diesen Entscheid fällten die Arbeitnehmervertreter laut Impressum «nur widerwillig» angesichts der «völlig unzureichenden» Vorschläge von Tamedia.

Diesen Standpunkt bestreitet das Medienunternehmen. Tamedia habe einen Sozialplan vorgeschlagen, der über den branchenüblichen Abmachungen liege, sagte der Anwalt der Gruppe im Januar.

Vor genau einem Jahr hatte Tamedia nach monatelangen Gerüchten die Einstellung des Blatts angekündigt. Nach 125 Jahren wurde die Print-Version von «Le Matin» am 21. Juli zum letzten Mal veröffentlicht. Den Titel gibt es nur noch online. (sda/log)


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