10.05.2001

Comedia

Entrüstet über neueste Entscheide von SF DRS

Die Gewerkschaft spricht von einem "Bärendienst an Frauen".

Zur geplanten SRG-Programmreform hat comedia dem SF-DRS-Chefredaktor Filippo Leutenegger am Donnerstag folgende Stellungnahme unterbreitet:

"Sehr geehrter Herr Leutenegger

Mit grossem Interesse haben wir heute aus den Medien von den programmlichen Umbaumassnahmen bei SF DRS erfahren. Ebenso, dass die Inhalte der abgesetzten Magazine in neuer Form angeboten werden sollen. Den Grundtenor des SRG-Sprechers, wonach 'das Fernsehen entwicklungsfähig genug sein muss', um den Bewegungen der Gesellschaft zu folgen, finden wir logisch bis innovativ. Soweit so gut.

Dass bei so viel Innovationsfreudigkeit ausgerechnet das bewährte Magazin 'Lipstick' - die einzige Frauensendung der Schweiz - dran glauben soll, finden wir befremdlich, politisch anachronistisch und daher kontraproduktiv. Zum einen ist es problematisch, den 'Lipstick'-Sendeplatz dem Sport zu opfern, weil es ja sonst im Service public keine Sportberichterstattung zu geben scheint. Mit der dabei anvisierten Umorientierung - weg von reinen Frauen- und hin zu Familienthemen - liegen Sie voll auf SVP- und Altmänner-Kurs. Damit wird den Frauen dieses Landes vom Service public - oder vielleicht besser: Service patriacal? - sicherlich wieder einmal ein Bärendienst erwiesen. Im Namen der Mediengewerkschaft comedia bitten wir Sie daher nachdrücklich, auf Ihren Umbau-Entscheid bzgl. 'Lipstick' zurückzukommen.


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