15.10.2018

Inside Paradeplatz

Ernst & Young sperrt den Finanzblog

Auch die Beratungsfirma blockiert die umstrittene Finanzwebsite für ihre Mitarbeitenden. Es ist nicht das erste Mal, dass der Finanzblog unter Beschuss gerät.
Inside Paradeplatz: Ernst & Young sperrt den Finanzblog
Künftig können die EY-Mitarbeitenden nur noch von ihren privaten Geräten auf den Finanzblog zugreifen. (Bild: Keystone/Dominic Steinmann)

Die Beratungsfirma Ernst & Young (EY) hat am Montag den Finanzblog «Inside Paradeplatz» für ihre Mitarbeitenden gesperrt, wie die «Handelszeitung» berichtet. Für EY habe der Blog eine rote Linie überschritten, als dessen Betreiber es zugelassen habe, dass Menschen «im feigen Schutz der Anonymität Sexistisches und Unflätiges» gegen die Mitarbeiter von EY von sich gegeben hätten, wird Alexander Fleischer, Kommunikationschef der Beratungsfirma, auf «Inside Paradeplatz» zitiert.

«Wir werden Ihre Anfragen nicht mehr beantworten und Ihre Einträge nicht mehr mit Fakten widerlegen», schreibt Fleischer weiter. Vor allem werde EY dem Blog von firmeneigenen Geräten keinen Traffic mehr verschaffen. Für weiteren Unmut sorgte bei EY der am Montag publizierte Artikel mit dem Titel «Im Sexy-Dress hoch die Karriereleiter». Zu diesem Zeitpunkt stand aber der Entscheid, die Seite zu sperren, schon fest: «Der Beitrag war also nicht der Auslöser für unsere Entscheidung – bestätigt aber drastisch deren Richtigkeit», so Fleischer.

Im Artikel wurde die Behauptung geäussert, dass eine EY-Mitarbeiterin nur dank ihrer Attraktivität befördert worden war: «G. wurde Partnerin, nicht weil sie so gut war, sondern weil sie ihre Vorgesetzten mit ihrem Aussehen verzauberte – so die Meinung mehrerer Auskunftspersonen», heisst es im Beitrag.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Finanzblog unter Beschuss gerät: Anfangs August blockierte die Grossbank UBS «Inside Paradeplatz», so dass die Mitarbeitenden heute nur noch mit einer Sonderbewilligung auf den umstrittenen Finanzblog zugreifen können (persoenlich.com berichtete). Wenige Wochen später hatte Lukas Hässig, Betreiber des Blogs, eine Klage von Raiffeisen wegen der Berichterstattung im Fall Vincenz am Hals, die das Zürcher Handelsgericht zu Gunsten der Klägerin entschied. (as)



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