11.01.2024

Radio und TV

«Es herrscht blankes Unverständnis»

Radio Südostschweiz verliert die Konzession ab 2025. Im Interview spricht Silvio Lebrument über das weitere Vorgehen und das Konkurrenzprojekt von Roger Schawinski.
Radio und TV: «Es herrscht blankes Unverständnis»
«Roger Schawinski hat Versprechungen gemacht, die er nicht halten kann»: Silvio Lebrument ist Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer der Somedia-Medien. (Bild: Screenshot SRF)

Silvio Lebrument, Somedia verliert seine Radiokonzession. Kam dieser Entscheid für Sie überraschend?
Die Radiokonzession Graubünden-Glarus letztlich nach Zürich zu vergeben, ist ein fatales Signal für das Medienschaffen.

Wie ist momentan die Stimmung bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
Wir haben das Team selbstverständlich sofort über den Entscheid und das weitere Vorgehen informiert. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird sich somit nichts ändern. Das haben wir auch dem Team, welches gefasst reagiert hat, mitgeteilt.

Wie sind die Reaktionen der Hörer- und Hörerinnen?
Ich habe mit einigen Hörerinnen und Hörern telefoniert. Es herrscht blankes Unverständnis.

Was bedeutet dieser Entscheid konkret für Radio Südostschweiz?
Wir werden die Entscheidung anfechten und mit einer provisorischen Konzession weitersenden. Bei der letzten Konzessionsrunde hat das Ringen durch die Instanzen sechs Jahre lang gedauert. Schade ist nur, dass wir uns eigentlich um das Medienmachen und nicht ums Medienstreiten kümmern sollten.

Werden Sie den Sendebetrieb einstellen oder ohne Konzession weitersenden?
Selbst wenn wir vor Gericht unterliegen sollten, sind wir entschlossen, auch ohne Konzession weiterzusenden. Dazu werden Anpassungen notwendig werden.

Was glauben Sie, was war ausschlaggebend für diesen Entscheid? Haben Sie das Gesuch von Roger Schawinski unterschätzt?
Wir haben die Welt nicht neu erfunden, sondern das derzeitige Programm eingereicht. Er wird periodisch überprüft und entspricht allen Anforderungen auch an die Konzession 2025-2034. Roger Schawinski hingegen hat Versprechungen gemacht, die er nicht halten kann. Das ist auch unter seiner laufenden Konzession der Fall. Weshalb dies belohnt wurde, kann ich nicht nachvollziehen.

Sind Sie – sobald sich die Wogen geglättet haben – für eine Zusammenarbeit bereit?
Für Gespräche sind wir immer offen.


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