25.05.2004

Giornale del Popolo

Fälschungsskandal noch nicht ausgestanden

Umfrage der RTSI: Lombardis Ruf ist stark ramponiert.

Der Ruf von CVP-Ständerat Filippo Lombardi hat durch die gefälschten Auflagezahlen beim Giornale del Popolo erheblich gelitten. Für zahlreiche Tessiner ist Lombardi nicht mehr glaubwürdig und tragbar. Auf der Homepage des Tessiner Radios und Fernsehens (RTSI) bejahten am Dienstag 77 Prozent der Internet-Surfer die Frage "Soll Lombardi das Parlament verlassen?". Lediglich 23 Prozent der insgesamt 538 Umfrage-Teilnehmer hielten Lombardi die Stange.

Lombardi kann die Verbitterung der Leute verstehen, wie er am Dienstag in der Sendung "Modem" des Tessiner Radios RSI sagte. Gleichzeitig wies der 48-Jährige darauf hin, dass sich die Anklage der Urkundenfälschung in seinem Fall auf die Jahre 1994 und 1995 bezieht. Es handle sich somit um Delikte, die er lange vor seiner Wahl in den Ständerat begangen habe. Lombardi begründete die Auflagenfälschung damit, dass er das Kurienblatt habe retten wollen. "Mit der gleichen Leidenschaft wie für das Giornale del Popolo setze ich mich seit 1999 als Ständerat für das Tessin ein", sagte er, und bat darum, man möge ihn aufgrund seiner politischen Leistung beurteilen.

Tessiner CVP tagt am Dienstagabend

Ob diese Bitte bei den Führungskräften der Tessiner CVP auf offene Ohren stösst, wird sich zeigen. Über den "Fall Lombardi" wird die Parteileitung am Dienstagabend an einem unbekannten Ort hinter verschlossenen Türen diskutieren. Gegebenenfalls werde die Öffentlichkeit am späten Dienstagabend oder am Mittwoch via Communiqué über das Ergebnis dieser Diskussion informiert, teilte das Sekretariat der CVP am Dienstag auf Anfrage mit.


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