28.06.2004

Studie

Fernsehstrahlung führt zu Frühreife

Fernsehkonsum beschleunigt sexuelle Entwicklung von Kindern.

Fernsehen -- egal mit welchen Inhalten --beschleunigt das Heranwachsen bei Kindern. Dies hat eine Studie der Universität von Florenz in der Stadt Cavriglia ergeben, berichtet der Media Guardian. Laut Untersuchung produzieren Kinder, die keinem TV, Computer und Video ausgesetzt waren, weitaus mehr des Hormons Melatonin. Eine der Funktionen des Hormons dürfte, laut Studie, die Verlangsamung der sexuellen Entwicklung von Kindern sein. Dies würde das in den letzten Jahrzehnten auftretende Phänomen des frühzeitigen Erwachsen-Werdens erklären. In der Studie wurden Medien bezüglich der Auswirkungen auf den menschlichen Organismus "als blosse Quellen von Licht und Strahlung" gesehen.

Die Mehrzahl solcher bis dato erfolgten Untersuchungen zeigen einen Fokus auf die psychologischen Komponenten und nicht auf die körperlichen. Die Untersuchung wurde an 74 Kindern im Alter zwischen sechs und 12 Jahren durchgeführt, wobei von einem durchschnittlichen Fernsehkonsum von drei Stunden pro Tag ausgegangen wurde. In der Untersuchungswoche wurden sie aufgefordert, mehr zu konsumieren. Dann folgte eine Woche lang der Entzug von TV, Computern und Videospielen und die Eltern wurden ersucht, die Verwendung von künstlichem Licht zu reduzieren.

Am Ende der Untersuchung lag der Melatonin-Spiegel um 30 Prozent über dem am Anfang gemessenen Wert. Ein markanter Anstieg zeigte sich vor allem bei ganz jungen Kindern. Andere US-Studien haben bereits einen Zusammenhang von vermehrtem Fernsehkonsum und der Zahl der frühen sexuellen Erfahrungen und Teenager-Schwangerschaften bewiesen. Melatonin ist auch bekannt für Auswirkungen auf das Schlafverhalten. Die jetzige Untersuchung in der Toskana könnte auch Aufschlüsse über Schlafstörungen bei Kindern geben, da eine mögliche Verbindung zu Medienkonsum bestehen könnte.


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