10.02.2004

Léman Bleu

Genfer Lokal-TV finanziell am Abgrund

20 Angestellte betroffen.

Die Genfer Lokalfernsehstation Léman Bleu steht vor dem Aus. Der Verwaltungsrat hat am Dienstag seinen Rücktritt per 8. März erklärt und dem Personal auf Ende April vorsorglich die Kündigung ausgesprochen. Gesucht werden private Investoren. Der Entscheid drängte sich aufgrund der Finanzprobleme auf, hiess es am Dienstag vor den Medien. Die Stadt Genf hatte ihre Subvention von 275'000 Franken ausgesetzt und die Neubesetzung des Verwaltungsrates verlangt.

Ohne diese Gelder könne Léman Bleu seine Aktivitäten nicht fortsetzen, erklärte Verwaltungsratspräsident Albert Knechtli. Vorläufig sendet die Station weiter. Bis zur Aktionärsversammlung vom 8. März soll eine Lösung auf dem Tisch liegen. Die Betreiber hoffen auf private Investoren. Man wolle sich von den öffentlichen Aktionären trennen, "denn wir haben die Nase voll von Politik", sagte Knechtli. Die Stadt Genf hält am Sender eine 14 Prozent-Beteiligung. Indirekt kontrolliert die Stadt zudem die 14 Prozent von TéléGenève.

20 Angestellte betroffen

Die kollektive Entlassung des Personals betrifft 20 Angestellte, die sich 13 Stellen teilen. Wenn bis zum 8. März Investoren gefunden werden, soll ein Teil des Personals wieder angestellt werden, versprach Knechtli. Das Personal hatte sich am Freitag in einem Communiqué sehr beunruhigt gezeigt. Die Angestellten verlangten radikale Massnahmen, um das Verschwinden des Senders zu verhindern. Léman Bleu sei Opfer einer katastrophalen Leitung, kritisieren die Angestellten, die einen "kompetenten" Direktor fordern.


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