07.05.2002

Affichage Holding

Gestiegener Umsatz bei gesunkenem Gewinn

Rückzug aus Polen, Tschechien und der Slowakei.

Auch die in der Plakatwerbung tätige Affichage hat sich im letzten Jahr der Konjunkturflaute nicht entziehen können: Zwar stieg der Umsatz, der Gewinn sank aber. Nun will das Unternehmen Verlustlöcher stopfen und sich aus Polen zurückziehen. In der zweiten Jahreshälfte seien die Werbeumsätze ins Stottern geraten, sagte Affichage-Geschäftsführer Christian Kauter am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Dank dem starken ersten Semester 2001 (+13 Prozent) hätten die Umsätze im Gesamtjahr noch um 4.2 Prozent auf 320.3 Mio. Franken zugelegt.

Das Wachstum sei zu rund zwei Dritteln organisch bedingt, rund ein Drittel komme aus Zukäufen, sagte Kauter. Mit 287.1 Mio. Franken setzt die Gruppe den Löwenanteil immer noch in der Schweiz um (+ 2.6 Prozent), während aus dem Auslandsgeschäft 33.3 Mio. Franken stammen (+ 19.9 Prozent).

Weniger Gewinn

Allerdings konnte die Gruppe angesichts des verlangsamten Wachstums das Ergebnis von 2000 nicht wiederholen, wie Finanzchef Ulrich von Bassewitz sagte. Der Betriebsgewinn (EBIT) habe um 6.4 Prozent auf 36.8 Mio. Franken abgenommen. Dies sei mit höheren Abschreibungen im Heimmarkt Schweiz und der Lancierung von zukunftssichernden Projekten (Informatiksysteme) zu begründen. Ausserdem habe das Geschäft in Polen ein Loch von 4 Mio. Franken in die Kasse gerissen. Unter dem Strich sei der Konzerngewinn um 3.5 Prozent auf 27.4 Mio. Franken zurückgegangen. Die Dividende soll dennoch um 1 Franken auf 26 Franken je Aktie erhöht werden.

Osteuropa neu geordnet

In Zukunft will das Unternehmen nun rentabler werden. Dazu stellt Affichage die Weichen in Osteuropa teilweise neu. Aus dem Verlustgeschäft in Polen werde man sich zurückziehen, sagte Kauter. In dem Land gebe es eine grosse Zahl von Anbietern auf dem Aussenwerbemarkt, was die Preise verderbe. Um von der Nummer Drei zum Marktführer zu werden und Verluste zu vermeiden, müsste Affichage eine dreistellige Millionensumme aufwenden, sagte Kauter. Ein solches Risiko sei den Aktionären nicht zuzumuten.

Auch in Tschechien und der Slowakei wolle man sich nicht mehr engagieren. Der Abschied aus den drei Ländern dürfte im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang von 15 Prozent zur Folge haben. Dagegen strebt Affichage in den übrigen osteuropäischen Märkten die Marktführerschaft an, was durch internes und äusseres Wachstum erreicht werden soll.


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