21.02.2019

SRF

«Ich gehe das Ganze ergebnisoffen an»

«Tagesschau»- und Medienclub-Moderator Franz Fischlin hielt sich lange zurück. Seit dieser Woche jedoch twittert er. «Um die Dynamik von Social Media realistisch beurteilen zu können, braucht es das», sagt der 56-Jährige.
SRF: «Ich gehe das Ganze ergebnisoffen an»
Setzte am 18. Februar 2019 seinen allerersten Tweet ab: Franz Fischlin. (Bild: SRF/Oscar Alessio)
von Edith Hollenstein

Herr Fischlin, warum engagieren Sie sich in Social Media?
Ich habe die Entwicklung der sozialen Medien von Beginn weg mit grossem Interesse verfolgt. Und ich spielte schon länger mit dem Gedanken, einzusteigen. Nun sah ich – kurz vor der jüngsten Medienclub-Sendung am Dienstag – den richtigen Zeitpunkt gekommen.

Was hat Ihre ursprüngliche Zurückhaltung diesbezüglich aufgebrochen?
Grundsätzlich behagt mir die Beobachter-Rolle. Um aber die Dynamik und Wirkung von Social Media realistisch beurteilen zu können, braucht es, so denke ich, schon das wirkliche Mitmachen. Als Moderator des Medienclubs, bei dem soziale Medien ja auch immer wieder thematisiert werden, erst recht.

Inwiefern steht dieser Schritt im Zusammenhang mit der SRF-internen Weisung, über die der «SonntagsBlick» berichtet hatte?
In gar keinem. Es gibt keine interne Weisung. Aber logisch, dass SRF als Dialog-Medium auch auf Social Media setzt. Und ich habe, wie erwähnt, schon länger mit dem Gedanken gespielt.

Immer mehr SRF-News-Moderatoren präsentieren sich in sozialen Medien – um ihre Sendungen zu promoten, aber auch privat. Gehört das Bespielen von Social Media zu Ihrem Stellenprofil? Wurde dieses angepasst?
Nein, auch das ist nicht der Fall.

Auf welchen Kanälen werden Sie präsent sein?
Auf LinkedIn bin ich schon eine Weile dabei. Jetzt Twitter. Und später vielleicht noch auf anderen Kanälen. 



Was ist Ihr Ziel dabei?
Ich gehe das Ganze ergebnisoffen an. Wichtig ist mir, noch besser mit dem Publikum im Dialog zu sein, noch stärker zu spüren, was den Menschen wichtig ist, was sie bewegt. So habe ich im Anschluss an den jüngsten Medienclub via Twitter einen Aufruf gemacht, mir Themen zu melden, die man gerne in einer nächsten Sendung sehen würde. Ich möchte auch Transparenz herstellen, in dem ich zeige, wie ich als Journalist arbeite. Warum ich welche Entscheidungen treffe. Bezüglich Themen oder auch Protagonisten. Und wahrscheinlich werde ich auch den einen oder anderen Tweet verfassen, wenn ich es bei einer Aktualität in der Medienwelt für angebracht halte. Und ich engagiere mich ja ausserhalb von SRF noch für Publizistisches: im Verein Qualität im Journalismus, bei Younews oder beim Verein «investigate». Zudem bin ich Beirat in der Hamburg Media School. Ich möchte aber weiterhin relativ zurückhaltend sein und mich auf Berufliches konzentrieren. Privates wird – soziale Medien hin oder her – privat bleiben.

 



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