von Michèle Widmer
Herr Sager, ein Alt-Bundesrat langweilt sich bei einem Ihrer Interviews (persoenlich.com berichtete). Ist Ihnen das nicht etwas peinlich?
Die Frage ist, ob sich Moritz Leuenberger wegen meiner Frage oder der Antwort von Adolf Ogi gelangweilt hat (lacht). Im Ernst: Solche Dinge passieren bei Interviews, das ist Fernsehen.
Haben Sie gemerkt, was da neben Ihnen abgeht?
Ich habe bemerkt, dass sich Moritz Leuenberger hin und herbewegt und etwas ungeduldig ist. Es waren die letzten Minuten eines zirka 15minütigen Interviews. Und ich wusste, dass ich sowieso kürzen muss. Also sah ich keinen Grund zu intervenieren.
Und der Kameramann hat Ihnen kein Zeichen gegeben?
Wir waren mit einer fixen und einer geführten Kamera vor Ort. Aber das Ausmass von Leuenbergers Reaktion sahen wir erst bei der Nachproduktion. Im Interview, welches am Dienstagabend über den Sender ging, bekam das Publikum aber wenig davon mit.
Die Zuschauer bekamen aber auch den witzigen Beitrag zu sehen.
Das war die Entscheidung der Redaktion. Die Redaktoren haben am Dienstag nach dem Interview kurzerhand reagiert und einen Teaser produziert. Der wurde nun von verschiedenen Medien aufgegriffen. In der TVO-Sendestunde war nebst der Interview-Ausstrahlung auch der Clip natürlich ein prima Schlusspunkt.
Hat Moritz Leuenberger noch etwas zu Ihnen gesagt, nach dem Interview?
Wir haben uns ganz normal freundlich, aber kurz von beiden Herren verabschiedet, da ausser uns noch andere Fernsehteams eine Interviewzeit zur Verfügung hatten.
