16.07.2023

Radio

Im Gubrist gibt es keinen UKW-Empfang mehr

Der Autotunnel wurde von Verkehrs- und Medienminister Albert Rösti Anfang Juli eröffnet.
Radio: Im Gubrist gibt es keinen UKW-Empfang mehr
Der Bundesrat bei der Eröffnung des Gubrist-Tunnels am 3. Juli in Regensdorf. (Bild: Keystone/Urs Flueeler).

Vor zwei Wochen wurde die dritte Gubrist-Röhre von Verkehrsminister Albert Rösti eröffnet. Pikant: Im neuen Tunnel hat es auf Antrag des Bundesamts für Verkehr keinen UKW-Empfang mehr. Möglicherweise ein bisschen vorschnell: Auf Antrag des gleichen Albert Röstis sollen die UKW-Sender frühestens in drei Jahren abgeschaltet werden. Vorausgegangen waren eine monatelange Diskussion sowie eine Petition von Medienunternehmer Roger Schawinski, die sich gegen die Abstellung der UKW-Sender wehrten (persoenlich.com berichtete).

Wäre es nach den ursprünglichen Plänen des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) gegangen, wären Radios in der Schweiz ab jetzt nur noch über DAB empfangbar. Ehemalige Medienministerinnen und Medienminister wie Doris Leuthard oder Moritz Leuenberger unterstützten Schawinskis Initiative.

Wie der Tages-Anzeiger berichtete, ist der Medienmacher wegen dieser Angelegenheit auch bei Albert Rösti vorstellig geworden. Im neuen Tunnel unter der Überdachung Zürichs ist der DAB-Empfang auch nicht lückenlos gewährleistet. (ma)


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KOMMENTARE

Markus Stocker
17.07.2023 20:53 Uhr
Ausgerechnet eines der am meisten durchfahrene Auto-Transitland Europas informiert die Autofahrer in den zahlreichen Tunneln seit 2018 immer weniger und bald gar nicht mehr über UKW. So hat das ASTRA für sich ganz alleine entschieden und sich dabei nicht einmal mit dem BAKOM kurzgeschlossen, dessen Abschalttermine sich bekanntlich (Gott sei Dank!) ständig weiter nach hinten verschieben. Dieses eigenbrötlerische Verhalten ist eine Schande für die Schweiz und verhöhnt auch die von der Schweiz akzeptierte so genannte "EU-Tunneldirektive". Diese ist gratis verfügbar und auffindbar im Internet unter dem Titel "DIRECTIVE 2004/54/EC OF THE EUROPEAN PARLIAMENT AND OF THE COUNCIL of 29 April 2004". Darin wird u.a. beschrieben wie man Autofahrer in Tunneln informiert und wie die Signalisationen dazu sein sollen. Aber das ist jetzt alles Makulatur denn "wir (Schweizer) machen nicht mit!" Dass dann aber dieser stursinnige Alleingang der Schweiz von oberster Stelle noch als "Swissness" bezeichnet wird grenzt beinahe an ..... (bitte selber ein Nomen einsetzen).
Dietmar Kopitz
17.07.2023 17:33 Uhr
Radioprogrammverteilung in Tunneln dient auch der Sicherheit, Man erwartet dass bei Problemen, die Polizei entsprechend alle Autofahrer im Tunnel informiert und am einfachsten geht dies über das Autoradio. Alle Autos auf schweizer Strassen haben ein UKW Radio. Deshalb sollte diese Art von Verkehrsinfo in erster Linie über UKW verteilt werden. Die meisten Autos auf schweizer Strassen haben noch kein DAB Radio und es wird noch viele Jahre dauern, bis alle Autos ein DAB Radio haben werden. Mir scheint, dass die schweizer Behörden in dieser Sache gerade jetzt falsch handeln, was in Sachen Sicherheit auf den Strassen nun aber sehr problematisch ist. Kein anderes Land in der EU macht ähnlichen Unsinn. Der Bundesrat sollte dieser Geschichte einmal auf den Grund gehen und die entsprechenden Behörden zurechtweisen.
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