Der designierte Chefredaktor der Basler Zeitung, Yvo Bachmann, hat sich in der Hauszeitung der Basler Mediengruppe zu seinen strategischen Plänen für die BaZ, zur Gewichtung des Lokalteils und zu seiner Vorstellung von Leserbindung befragen lassen.
In einer ersten Phase seines Schaffens gehe es darum, die redaktionellen Abläufe und die Produktionsstrukturen zu überprüfen, meint Bachmann. Seines Erachtens liege in der Themengewichtung und -aufbereitung einiges an Potential. In einem zweiten Schritt werde es ihm um die BaZ der Zukunft gehen. Man sollte, so Bachmann, den Anspruch haben, in Basel "die erste wirklich moderne regionale Tageszeitung des 21. Jahrhunderts zu kreieren". Auf die Frage, wieviele Teile der Börsenteil haben soll, wolle er sich nicht beschränken. Vielmehr stelle er sich grundsätzliche Fragen: "Wenn wir die BaZ heute erfinden würden -- wie sähe sie aus? Ich bin überzeugt, sie wäre möglichst kompakt sehr direkt und sehr nützlich -- eine Zeitung ganz nah am Leser, ganz nah an der Region".
Auf seine Interpretation des Slogans "mehr Nutzwert" angesprochen, erklärt Bachmann: "Journalismus ist Dienstleistung, Journalisten dienen der Wahrheit und dienen dem Leser. Ein guter Artikel ist nicht nur brisant, spannend und informativ, sondern immer auch nützlich. Und ein wirklich modernes Medienunternehmen bietet nicht nur Content for People, sondern auch Service for People."
Lesernähe bedeutet für Yvo Bachmann die Interaktivität mit dem Leser zu suchen, seine Anliegen wirklich ernst zu nehmen. "Public Journalism" mit anderen Worten, ein Journalismus der Alltagsprobleme der Menschen auf eine direkte Art thematisiert, der immer auch die Betroffenen zu Wort kommen lässt, und damit in eine gesellschaftliche Lücke springt. Im Lokalteil der BaZ wolle er die regionale Themenführerschaft. Brisanz, Spannung, Lesernähe, eine "kritische Distanz zu lokalen Entscheidungsträgern" sei zwingend für einen guten Lokalteil. Ebenso wie ein "Höchstmass" an Aktualität und Nutzwert.
