22.10.2019

SRF

Kritik an Gästeauswahl des «Club»

Am Dienstagabend diskutieren unter anderen Roger Köppel und Marionna Schlatter. Nicht aber Ruedi Noser. Diese Auswahl sei «pikant», schreibt tagesanzeiger.ch.

Erneut Kritik am «Club»: Nachdem die Diskussionssendung wegen ihren Themenschwerpunkten in den Tagen um die CS-Bespitzelungsaffäre in der Kritik stand (persoenlich.com berichtete), muss sie sich nun wegen ihrer Gästeauswahl rechtfertigen.

Am Dienstagabend diskutieren neben Klimaaktivisten und Ex-Grünen-Nationalrat Josef Lang Roger Köppel und Marionna Schlatter. Diese Auswahl sei «pikant», schreibt tagesanzeiger.ch. Denn sowohl Köppel als auch Schlatter befinden sich aktuell im Wahlkampf um den zweiten Zürcher Ständeratssitz, genau so wie Ruedi Noser, der jedoch vom «Club» nicht eingeladen worden war.

Laut Tagi ist das problematisch, denn gemäss SRF-Richtlinien dürften kurz vor einem Wahlgang keine Kandidaten einzeln eingeladen werden, so dass kein Kandidierender bevorteilt wird. In den SRF-Richtlinien heisst es, dass in den letzten drei Wochen vor dem Urnengang keine Einzelauftritte von Kandidierenden oder Exponenten mehr zulässig seien, die ihnen eine einseitige Plattform bieten. Ab acht Wochen vor dem Urnengang müssen Auftritte – gemäss Richtlinien – «von einer Chefredaktion» bewilligt werden. Laut Tagi hat Chefredaktor Tristan Brenn sein Okay gegeben.

Noser zeigt sich gegenüber dem Tagi «etwas irritiert», aber gelassen. «Club»-Moderatorin Barbara Lüthi sieht die SRF-Richtlinien nicht verletzt. «Marionna Schlatter und Roger Köppel kommen nicht als Ständeratskandidaten in die Sendung, sondern als zwei gegensätzliche Stimmen nach dieser Wahl», kontert sie gegenüber tagesanzeiger.ch.

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Im «Club» gehe es nicht um den Zürcher Ständeratssitz, sondern vor allem um die Frage, was der grüne Erdrutschsieg für die Schweizer Bevölkerung bedeutet.

Zum Zürcher Ständerat habe es im September eine «Arena» gegeben. Lüthi sagt: «Und da war Ruedi Noser dabei.» (eh)

 



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Kommentare

  • Ruedi Müller, 23.10.2019 21:41 Uhr
    Die Auswahl der Teilnehmer war grundsätzlich nicht gerecht. Vier, die an die Klimareligion glauben, standen zwei sachlich argumentierenden gegenüber. CO2 ist übrigens kein Gift, sondern die Grundlage des Pflanzenwachstums und damit unserer Ernährung. Ein neutraler, kritischer Klimawissenschaftler, anstelle eines Historikers, hätte der Diskussion eventuell zu mehr Tiefgang verholfen.
  • Urs Rauber, 23.10.2019 21:30 Uhr
    Wiedermal fehlt es bei SRF an Fingerspitzengefühl. Die politische Einseitigkeit scheint gewollt - siehe auch heutige Rundschau mit den fünf Jubelporträts von neugewählten Grünen... Was bei Barbara Lüthi seit langem stört, ist ihr vorbereitetes Abspulen eines Fragekatalogs. Leider geht ihr die Fähigkeit, eine interessante Diskussion mal laufen zu lassen, völlig ab. Eine Moderatorin sollte kein Kontrollfreak sein, sondern souverän das Gespräch auch in neue unerwartete Bahnen lenken können.
  • Victor Brunner, 23.10.2019 19:22 Uhr
    Frau Lüthi brauchte einfach einen Radaubruder und da ist Köppel der Richtige wenn er mit seinen geistigen Pfannendeckel scheppert. Kurz Lärm, dann Stille und nichts!
  • Heinz Vögeli, 23.10.2019 10:58 Uhr
    Mir scheint, die Personalfrage müsste man nicht bei der Sendung Schawinski stellen, sondern beim SRF Club. Eine herausragende Auslandkorrespondentin ist nicht zwangsläufig eine gute Moderatorin. Schade und eine Vergeudung von Potenzial, wenn Menschen nicht dort eingesetzt werden, wo sie ihre Stärken haben. Frau Lüthi gelingt es nicht, sich in der Rolle der Gastgeberin zu finden, die Gespräche anregt und Interessantes aus ihren Gästen herausholt. Dies würde heissen, sich selbst etwas zurücknehmen und nicht einfach einen vorbereiteten Fragenkatalog abzuarbeiten. Spannendes geschieht oft überraschend aus dem Augenblick heraus und den gilt es nicht zu verpassen.
  • Vreni Götte, 23.10.2019 10:56 Uhr
    Barbara Lüthi unterbricht die beiden Frauen viel mehr als die Männer - das ist sehr schade. Dies betrifft die Sendung vom 22. 10. 2019
  • Peter Eberhard, 23.10.2019 10:30 Uhr
    Habe soeben genau deswegen bei SRG-Ombudsmann Roger Blum eine Programmbeschwerde eingereicht.
  • urs Keller, 23.10.2019 09:59 Uhr
    Ich fand es auch nicht gut, dass man Herr Noser nicht eingeladen hat. Er hat ja schiesslich eine gute Arbeit in der kleinen Kammer gemacht zusammen mit Herrn Jositsch und das muss man anerkennen. Ich glaube das er am 17.11 19 wieder gewällt wird. Die CVP+alle die den Köppel nicht wollen,werden einen Mann ,statt im Frauenjahr eine Frau wählen.Und so gesagt hat diese Sendung Marionna S geschadet.
  • Peter Gysling, 23.10.2019 09:31 Uhr
    Die beiden Politiker kämen «nicht als Ständeratskandidaten in die Sendung sondern als gegensätzliche Stimmen NACH der Wahl?» Wirklich?? Die beiden stehen doch jetzt in der Endentscheidung VOR dieser Wahl. SRF hat meiner Erfahrung zufolge in solchen Fällen nur Ausnahmen gemacht, wenn in einer Sendung/Diskussionsrunde zu einem politikfremden Thema (z.B. Medizin) kaum ein Weg an einem spezifischen Kandidaten vorbeiführte. Gut, dass man gewisse Dispositionen noch rechtzeitig justieren/korrigieren kann/könnte.
  • Remo Genzoli, 23.10.2019 09:22 Uhr
    mit ihrem kommentar, dass herr köppel und frau schlatter nicht als ständeratskandidierende sondern als diskussionsteilnehmende zum thema "grüne welle" eingeladen wurden zeigt nur, dass frau lüthi leider die notwendige sensibilität für politische korrektheit entweder fehlt oder dass sie diese einfach ignoriert, beides unprofessionell.
  • Eva Pauli, 23.10.2019 00:53 Uhr
    Vielleicht ist die Argumentationder Moderatorin Lüthi gar nicht naiv, sonder sehr wohl beabsichtigt: gewollte Bevorzugung der grüner Kandidatin Schlatter. Entsprechend hat Lüthi ja dauernd nur bei Köppel und Wasserfallen eingegriffen und nur die beiden am sprechen behindert - jedoch nie bei den zwei "Aktivisten". Eine sehr unausgewogene, linklastige Moderation.
  • Marlène Isenring, 22.10.2019 20:28 Uhr
    Die Argumentation von SRF erscheint mir doch sehr blauäugig und naiv, sind doch Ständeratswahlen in erster Linie Personenwahlen. Zwei der drei Kandidaten haben also heute die Möglichkeit, doch mehr zu zeigen wer sie sind
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