27.11.2018

Chefwechsel

Kurt W. Zimmermann verlässt den «Schweizer Journalist»

Der Verleger wünschte sich eine «weniger verlegernahe Haltung». Zimmermanns Nachfolger ist David Sieber.
Chefwechsel: Kurt W. Zimmermann verlässt den «Schweizer Journalist»
Kurt W. Zimmermann macht noch die nächsten Nummern des «Schweizer Journalist» und hört im April 2019 auf.

Johann Oberauer und Kurt W. Zimmermann konnten sich nicht mehr über die Richtung des Blattes einigen, wie Oberauer am Dienstag in einer Mitteilung schreibt. Der Verleger habe sich mehr Rücksichtnahme auf die politische Orientierung vieler Journalisten und eine «weniger verlegernahe Haltung» des Chefredaktors gewünscht, die sich etwa bei dessen positiver Beurteilung der Zentralredaktionen von Tamedia und CH Media niederschlug. Zimmermann, der auch «Weltwoche»-Kolumnist ist, bestand hingegen auf seine bekannten wirtschaftsliberalen Positionen.

Oberauer und Zimmermann, die privat seit langem gut befreundet sind, haben sich darum auf eine Trennung geeinigt. Zimmermann macht noch die nächsten Nummern des «Schweizer Journalist» und hört im April 2019 auf. Anschliessend wird er für Oberauers deutsches Medienmagazin «kress pro» als Autor tätig sein, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Mit kommerziellen Gründen habe die Trennung nichts zu tun, hält Oberauer zudem fest.

Neuer Chefredaktor des «Schweizer Journalist» wird David Sieber. Sieber hat viele Stationen im Schweizer Journalismus durchlaufen. Er war Auslands-, Wirtschafts- und Bundeshausredaktor, aber auch freier Journalist. Bis 2015 war Sieber Chefredaktor der Zeitung «Die Südostschweiz». Zuletzt war er bis September 2018 Chefredaktor der von den AZ Medien herausgegebenen «Basellandschaftliche Zeitung».

Sieber startet in seiner neuen Funktion im April 2019. (pd/eh)


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KOMMENTARE

Sebastian Renold
28.11.2018 10:47 Uhr
Ein Sieber im Haus erspart den Zimmermann! Glückwunsch!
Oliver Brunner
28.11.2018 09:52 Uhr
Jetzt bekommt der Chefredaktor die Quittung dafür, dass er die Branche an ökonomische Sachzwänge erinnert hat. Wir wursteln lieber weiter und fantasieren von Staatsunterstützung und Stiftungen anstatt die Verlagshäuser in Schuss zu bringen. Vielversprechende Strategie.
Daniel Andorey
27.11.2018 14:24 Uhr
Ja, toll. Wollte eigentlich mein "Swiss Schurni"-Abo kündigen, weil diese schludrig-selbstgefällige Haltung des Chefredaktor als Normaljournal entwürdigend fand. Kann ja nur wieder besser werden.
Hasler Thomas
27.11.2018 12:53 Uhr
Gut. Das erspart mir die Kündigung des Abos.
Robert Weingart
27.11.2018 12:53 Uhr
Toll! Dann dürfen wir hoffen, dass das Magazin künftig weniger boulevardhaft wird und sich wieder dem Stand Wiegand annähert.
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