29.08.2017

Schweizer Presserat

«Le Matin Dimanche» auf dem Untersuchungstisch

Eine Beschwerde der Verbindung der Schweizer Ärzte ist teilweise gutgeheissen worden.
Schweizer Presserat: «Le Matin Dimanche» auf dem Untersuchungstisch
Einkommen von Ärzten: Der Presserat hat nicht genau hingehört, sondern genau hingeschaut. (Bild: Keystone)

Der Schweizer Presserat heisst eine Beschwerde der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) gegen einen Artikel des «Matin Dimanche» vom 11. September 2016 mit dem Titel «Combien gagne un médecin en Suisse? Personne ne peut réellement le dire!» (Wieviel verdient ein Arzt in der Schweiz? Niemand kann es wirklich sagen!) teilweise gut. Dieser Artikel legt dar, dass es schwierig ist, die realen Löhne praktizierender Schweizer Ärzte zu beziffern. Ausgehend von dieser Feststellung lässt er durchblicken, dass deren Einkommen einen wichtigen Einfluss auf den Kostenanstieg im Gesundheitswesen hat, wie es in einer Mitteilung des Schweizer Presserats heisst.

Die FMH warf den Autoren des Artikels vor, die Wahrheit nicht genügend gesucht, wissentlich Informationen weggelassen und die Haltung der Ärzte nicht genügend dargestellt zu haben. Daraus resultiere ein Artikel, der Polemik streue, indem er den Eindruck erwecke, unverhältnismässige Einkommen der Ärzteschaft würden die Gesundheitskosten ansteigen lassen.

Der Presserat heisst die Beschwerde teilweise gut. Er hält fest, dass der Artikel die Begriffe «Lohn», «Einkommen» und «Umsatz» durcheinander bringt. Zudem werden Fakten und Kommentar in einem bestimmten Punkt vermischt. In allen übrigen Punkten weist er die Beschwerde ab. «Le Matin Dimanche» hat insbesondere die Haltung der Ärzte genügend berücksichtigt und keine Informationen entstellt. (pd/cbe)



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