15.09.2004

SonntagsZeitung

Mario Corti klagt

21 Tage Gefängnis und 10'000 Franken Genugtuung gefordert.

Der frühere Swissair-Chef Mario Corti hat einen Journalisten der SonntagsZeitung wegen Ehrverletzung eingeklagt. Der Prozess wurde am Mittwoch in Zürich eröffnet. 21 Tage Gefängnis und eine Genugtuung von 10'000 Franken beantragte der Rechtsanwalt von Corti, der persönlich am Zürcher Bezirksgericht erschienen war. Das Schmerzensgeld soll einer Stiftung für "Härtefälle bei der Swissair" zugute kommen.

Der Prozess wegen Verleumdung und übler Nachrede geht auf einen Artikel der SonntagsZeitung vom 17. März 2002 zurück. Unter dem Titel "Corti: Störmanöver gegen die Swiss" hiess es, dass Corti den Bundesrat über Pläne einer Investoren-Gruppe informiert habe. Danach sollte die Swissair aus der Konkursmasse der SAirGroup herausgelöst werden. Der Artikel stützte sich auf "gut informierte Quellen" ab, wonach Corti in Amerika auf Investorensuche gegangen sei. Ausserdem soll er gegen die Swiss aktiv gewesen sein.

Cortis Rechtsanwalt sagte, der Artikel entspreche nicht der Wahrheit. Sein Mandant sei vielmehr öffentlich herabgewürdigt und in seiner Ehre verletzt worden. So entstehe der Eindruck, Corti habe sich hinterhältig und illoyal gegenüber dem Bund verhalten. Der Verteidiger des Journalisten forderte einen vollen Freispruch und sprach von einem vergleichsweise harmlosen Artikel. Eine Ehrverletzung sei im Text nirgends auszumachen. Nach Ansicht der Verteidigung ist Cortis Klageschrift unpräzis.


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