13.09.2020

Fall Spiess-Hegglin

Markus Hürlimann äussert sich zu Buchverbot

«Dass jemand die Skandalgeschichte aus einem anderen Blickwinkel aufarbeiten möchte, fand ich interessant», sagt er.
Fall Spiess-Hegglin: Markus Hürlimann äussert sich zu Buchverbot
Das zweite Opfer der Zuger Landammannfeier vor sechs Jahren: Markus Hürlimann. (Bild: Keystone/Anthony Anex)

Das Zuger Kantonsgericht stoppte letzte Woche ein Buchprojekt von Tamedia-Journalistin Michèle Binswanger über die Folgen der Vorfälle an der Zuger Landammannfeier 2014. Nun äussert sich erstmals Markus Hürlimann dazu.

«Dass jemand die Skandalgeschichte aus einem anderen Blickwinkel aufarbeiten möchte, fand ich interessant, weshalb mich die Recherchen auch nicht störten», sagt er in der SonntagsZeitung.

Hürlimann wirft Jolanda Spiess-Hegglin zudem vor, sich nicht an einen Vergleich zu halten, den er 2018 mit ihr abgeschlossen hatte: «Vielleicht war es naiv von mir zu glauben, dass ein Ehrenwort etwas gelten sollte.»

Spiess-Hegglin widerspricht dieser Darstellung: «Ich gehe davon aus, dass auch M. H. Opfer ist und beschuldige ihn ausdrücklich und zum wiederholten Mal nicht. Wenn er der Meinung ist, dass ich eine vertragliche Verpflichtung ihm gegenüber nicht einhalte, so kann er sich gerne an mich oder an meine Rechtsvertreterin, statt an die Medien, wenden», sagt sie der Zeitung.

Tamedia, zu dem auch die SonntagsZeitung gehört, hat angekündigt, den Entscheid des Kantonsgerichts gegen das Buchprojekt weiterzuziehen. (pd/wid)



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Kommentare

  • Otto Hampel, 16.09.2020 14:56 Uhr
    Wer nicht verurteilt wurde, ist unschuldig!
  • Ursula Schüpbach , 14.09.2020 17:01 Uhr
    Es ist keine Privatsache von Spiess-Hegglin, wenn sie öffentlich mind. 12 PolitikerInnen verdächtigt, eine Straftat begangen zu haben. Auf die Frage, wer von den anwesenden Politikern denn ein Interesse gehabt habe, nur ihr und Hürlimann K.O.-Tropfen zu verabreichen, antwortete sie (auf dem Portal von „watson“): „Oh, da könnt ich dir ein Dutzend nennen.“ Die 12 Namen nennt sie natürlich nicht, sonst hätte sie womöglich nicht grundlos 12 Verfahren wegen übler Nachrede und Verleumdung am Hals. Ferner unternimmt sie kaum was dagegen, dass Hürlimann nicht wie ein Sexualstrafttäter dasteht. In der Kurzbio zu einem Preis in Deutschland, bei dem sie nominiert wurde und zu dem sie Werbung gemacht hat, steht unter anderem das geschrieben: „Ein sexueller Übergriff, der sich nicht eindeutig beweisen ließ, erschütterte 2014 das Leben der Ex-Politikerin. Sie wurde Opfer einer Medienkampagne und von Cybergewalt, wogegen sie jetzt mit dem Verein #NetzCourage kämpft.“ (aus: EMOTION Award, unter „Frau der Stunde“, 2020). Aussenstehende und Dritte werden Hürlimann als schuldig sehen. Auf der anderen Seite verklagt Spiess-Hegglin Leute, die behaupten, sie hätte Hürlimann beschuldigt, ein Sexualdelikt begangen zu haben. Wenn aber Leute ihn so darstellen wie bei diesem Award - kommt nichts von ihr. Das ist total inkonsequent. Und viele lassen sich von ihr vereinnahmen. Ein fragwürdiger Akteur ist da auch Hansi Voigt mit seinem üblen K.O.Tropfen-Thesenjournalismus.
  • Jürg Streuli, 13.09.2020 23:26 Uhr
    Eine seltsame Empfehlung an Markus Hürliman sich nicht an die Medien zu wenden, während Spiess-Hegglin im Gegensatz zu ihm genau dies intensiv zu pflegen tut.
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