01.11.2002

Studie

Medien- und Kommunikationsindustrie wird weiter wachsen

Die Zukunft gehört Online- und Mobilfunkangeboten.

Die zurzeit serbelnde Schweizer Medien- und Kommunikationsbranche wird auf den Wachstumspfad zurück finden. Laut einer Prognos-Studie sollen die Ausgaben für Werbung und Kommunikation bis 2006 auf 8.8 Mrd. Euro (2001: 7.5 Mrd. Euro) anwachsen. Jedoch zeichne sich keine neue Boom-Phase ab, heisst es in einer am Freitag veröffentlichten Studie des Basler Beratungs- und Forschungsinstituts Prognos. Da die Budgets für Medien und Kommunikation begrenzt blieben, werde die Zunahme der Ausgaben von 17.3 Prozent bis 2006 unter den Wachstumsraten der letzten Jahre liegen.

Alternative Verbreitungskanäle

Die Zukunft gehört Dienstleistungen, die online und über das Mobilfunknetz zugänglich sind. Solche Angebote würden ab 2006 zunehmend Marktanteile erobern und den Wettbewerb unter den traditionellen Medien (Fernsehen, Radio, Druckerzeugnisse) verschärfen. Diese These wird durch die Studie "Werbemarkt 2012 Schweiz" der SevenOne Media AG vom September bestätigt. Der Marktanteil der Onlinewerbung soll demnach bis 2006 von heute 0.3 auf 1.3 Prozent ansteigen. Bis 2012 soll er auf 2.2 Prozent oder 198 Mio. Fr. anwachsen.

Begründet wird der Trend mit neuen Kombinationen von Inhalten und Verbreitungsplattformen. Die Inhalte von Fernsehen, Radio, Internet und den Printmedien könnten vermehrt über alternative Vertriebskanäle konsumiert werden. So verbreiten Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen schon seit ein paar Jahren ihre Inhalte auch über Internet. Gute Aussichten verspricht die Studie insbesondere Angeboten, die über das Mobilfunknetz verbreitet werden.

UMTS als Zugpferd

"Ab 2004 werden mobile Plattformen wie beispielsweise die Verbindung von Mobilfunk und digitalem Fernsehen zulegen", sagte Josef Trappel, Co-Autor der Studie, auf Anfrage. Treibende Kraft dieser Entwicklung seien neue Anwendungen, vor allem im Bereich der Spiele. Eine entscheidene Rolle beim Wandel in der Branche spielt die dritte Mobilfunkgeneration UMTS. Obwohl die Telefonie auch bei UMTS die wichtigste Nutzung bleibe, würden künftig immer mehr andere Dienstleistungen über diesen Kanal angeboten. Laut Trappel wird sich UMTS zuerst in der Geschäftswelt durchsetzen. Zukunftsweisende Anwendungen sieht er bei Geräten für Angestellte im Aussendienst. Ein Bauführer könnte so auf der Baustelle direkt Zugriff auf die Firmendatenbank haben.

Hohe Preise für Private


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