27.08.2003

Mindestens fünf Bewerber für neue Zürcher Radiofrequenz

Die Bewerbungs-Frist für die vom Bakom ausgeschriebene Zürcher Jugendfrequenz läuft am Mittwoch um Mitternacht ab. Über die genaue Anzahl der bereits vorliegenden Bewerber ist beim Bakom derzeit offiziell noch nichts zu erfahren. "persoenlich.com" hat in einer Blitzumfrage bei potentiellen Kandidaten angeklopft. Die Bilanz: Das Interesse ist kleiner als erwartet.
Mindestens fünf Bewerber für neue Zürcher Radiofrequenz

"Es zeigt sich, dass die Interessenten die Frist bis zuletzt nutzen", meinte Bakom-Pressesprecher Bernhard Bürki am Mittwochnachmittag gegenüber "persoenlich.com". Da für die Eingabe das Datum des Poststempels ausschlaggebend sei, könne die Publikation der vollständigen Bewerber-Liste erst im Verlauf des Donnerstags erfolgen.

Bereits bekannt ist, dass Mike Gut mit seinem Projekt RadioMAX zu den Bewerbern gehört. Bestätigt hat auch Suzanne Speich mit Groove.fm: "Unsere Bewerbung sollte jetzt in Biel sein", so Speich gegenüber "persoenlich.com".

DJ-Radio-Initiant Egon Blatter wiederum war während der Recherchen von "persoenlich.com" gerade auf dem Weg nach Biel, um seine Bewerbung abzugeben.

Und auch Radio 105 hat sein Gesuch am Montag überbracht, wie Geschäftsführer Giuseppe Scaglione bestätigt: "Unsere Eingabe wird für Überraschung sorgen."

Eine Eingabe haben auch Sandro Matt vom Luzerner Radio 3fach und der Paar@Ohrä-Musiker Sascha Rossier gemacht. "Das ging heute mit der Post weg", bestätigte Matt am Mittwoch auf Anfrage. Der Zentralschweizer Alternativsender werde dem Projekt mit Rat und Tat zur Seite stehen, es solle in Zürich aber eigenständig funktionieren.

Bei Viva Schweiz, das vom Tages-Anzeiger als mögliche Bewerberin genannt wurde, mochte man auch gegenüber "persoenlich.com" keinen Kommentar abgeben. Marketingchefin Michelle Széchényi: "Dazu kann ich nichts sagen."

Und bei Radio Argovia, wo gemäss Tagi ein Moderator ein Projekt betreut, war ebenfalls nichts zu erfahren: "Radio Argovia hat an dieser Frequenz kein Interesse", so Geschäftsführer Roland Baumgartner. "Dass ein Mitarbeiter entsprechende Pläne hegt, ist mir nicht bekannt."

Sieben weitere Radio-Betreiber hatten in einer Sommerserie von "persoenlich.com" ursprünglich ihr Interesse angemeldet. Rundfunk.fm distanzierte sich vom Ansinnen schon kurze Zeit später unter Berufung auf den Eventcharakter des Senders. Auch Virus ist inzwischen zurückgekrebst, ebenso Radio Street Parade und Radio Caliente.

Zudem hat sich nun Swiss Music Radio gegen eine Bewerbung entschlossen, wie Iniator George Wismer auf Anfrage von "persoenlich.com" sagte. Hauptgründe seien die vom Bakom gestellten Rahmenbedingungen.

Einen Teilrückzieher macht nach dem Abgang von Martin Sebastian auch Radio Eviva. Zwar sei man nicht mehr an der Zürcher Jugendfrequenz interessiert, so Geschäfts- und Programmleiter Alfons Spirig. Dafür werde man die Gelegenheit nutzen und in den nächsten Tage eine Konzessionsänderung für eine Luftfrequenz im Raum Zürich beantragen. "Die Jugend wird jetzt berücksichtigt. Jetzt ist es an der Zeit, dass man auch was für die Anderen tut. Immerhin sind wir das erfolgreichste Kabelradio", so Spirig.

Gar ein "Missverständnis" war offenbar das Projekt Lora20 des alternativen Zürcher Lokalsenders Lora, wie Programmkoordinator Simon Schaufelberger gegenüber "persoenlich.com" erklärte. "Wir waren nie an dieser Frequenz interessiert. Vielmehr haben wir unsere Dienste als Geburtshelferin angeboten für Leute, die ein nicht-kommerzielles Radio machen möchten."

So bleiben unter dem Strich fünf bestätigte und eine mögliche Kandidatur. Es sei denn, das Bakom warte noch mit Überraschungen auf.


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