17.04.2024

Mediaparc / St-Paul Médias

Neue Webplattform wird geprüft

Die beiden im Kanton Freiburg tätigen Medienunternehmen Mediaparc und St-Paul Médias prüfen die Möglichkeit einer gemeinsamen Online-Plattform. Sie wollen so den Standort des Kantons Freiburg im Westschweizer Medienraum langfristig sichern.
Mediaparc / St-Paul Médias: Neue Webplattform wird geprüft
Die Nachrichtenplattform Frapp und St-Paul Médias diskutieren über gemeinsame Zukunft. (Bild: Keystone/Laurent Gillieron)

Mit dem Projekt sollen das Know-how und die digitalen Ressourcen der französischsprachigen Seite der Nachrichtenplattform Frapp und St-Paul Médias gebündelt werden. Letztere ist unter anderem die Herausgeberin der Freiburger Tageszeitung La Liberté oder der Zeitung La Gruyère.

Die gemeinsame Plattform würde auch Inhalte von Radio.FR Fribourg und des Regionalfernsehens La Télé integrieren. Vorgesehen seien kostenlose und kostenpflichtige Inhalte.

«Wir wollen eine digitale Freiburger Plattform lancieren und so den Standort des Kantons Freiburg im Westschweizer Medienraum langfristig sichern», wird Damien Piller, Verwaltungsratspräsident von Mediaparc in einer Mitteilung vom Mittwoch zitiert.

«Markt ist zu klein»

Martial Pasquier, Verwaltungsratspräsident der St-Paul-Gruppe, fügt hinzu: «Der Freiburger Markt ist zu klein, um zwei separate Medienakteure im digitalen Bereich zu haben. Wir möchten unsere Kräfte bündeln, um ein überzeugendes Produkt zu schaffen.»

Die beiden Parteien wollen in den kommenden Monaten ein konkretes Projekt erarbeiten. Eine ähnliche Zusammenarbeit ist auch in deutscher Sprache aufgegleist zwischen Mediaparc und den Freiburger Nachrichten (persoenlich.com berichtete). Der Kanton Freiburg ist ein zweisprachiger Kanton.

Der Journalistenverband Impressum machte sich nach der Ankündigung der beiden Medienunternehmen am Mittwoch Sorgen um die Arbeitsplätze. Noch seien die Konturen des Projekts nicht klar, heisst es in der Mitteilung des Verbands. Dennoch dürfte es einen Stellenabbau nach sich ziehen. Ausserdem drohe mit nur noch einer gemeinsamen Nachrichtenseite eine Verarmung der Medienlandschaft.

Schwieriges Umfeld

Die Ankündigung vom Mittwoch erfolgt in einem für Medienunternehmen zunehmend schwierigen Umfeld. Besonders betroffen ist der Printbereich.

Der Kanton Freiburg kündigte im Februar an, vorübergehend und punktuell regionale Medien unterstützen zu wollen. Maximal 3,75 Millionen Franken stehen zur Verfügung, namentlich um die Investitionskapazität der Medienunternehmen im Zug der Digitalisierung zu erhalten.

Ausserdem übernimmt der Kanton für vier Jahre die Hälfte der Abonnementskosten der Freiburger Medien bei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. (sda/cbe)


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