06.07.2004

Jürg Marquard

Nivelierung von Ost- und Westmarkt geortet

Gewinnsaussichten unterdessen geringer.

Die Mittelland Zeitung hat den Verleger Jürg Marquard zum Gespräch getroffen. Auf die Frage hin, ob er vor allem deshalb unternehmerisch erfolgreich sei, weil er in seinen Medien über Themen berichte, die ihn persönlich interessierten, wiegelt er ab: "Am Anfang meiner Karriere gab es sicher gewisse Übereinstimmungen zwischen Themen, die mich interessiert haben, und den Publikationen." Als Verleger wolle er aber nicht nur seinen persönlichen Interessen frönen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sein.

Zum osteuropäischen Markt befragt, auf dem Marquard als Verleger seit langem tätig ist, meint er: "1988 begann das sowjetische Machtsystem zu bröckeln. Das hatte eine historische Dimension und als ambitionierter und junger Verleger musste man dort dabei sein. Diese Öffnung durfte man nicht verschlafen." Heutzutag sieht der Verleger kaum mehr Unterschiede zum West-Markt: "Ein neues Produkte im Osten zu lancieren ist heutzutage fast so teuer wie im Westen -- und damit sind auch die Gewinnsaussichten geringer."

Im neuen Tabloid-Format sieht der Verleger eine interessante Entwicklung: "Das ist ein eindeutiger Trend. Wie sich das Tabloid beispielsweise auf die Auflage des Blick auswirken wird, muss man abwarten. Aber in anderen Ländern hat man gesehen, dass es funktioniert." Grundsätzlich will sich Marquard aber nicht über die mögliche nächste Trends im Lifestyle-Zeitschriften-Sektor äussern: "Wenn wir nur bekannt geben, dass wir eine Zeitschrift in einem neuen Segment entwickeln, bereiten sich die anderen Verlage schon vor und wollen dagegenhalten. Deshalb wäre es nicht sehr klug, wenn ich mich hier nun zum nächsten Trend, auf den wir publizistisch aufspringen wollen, äussern würde."


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