07.10.2014

SRF

Ombudsmann versteht Kritik am "Samschtig-Jass" aus dem Puff

"Unpassend, aber keine Grenzüberschreitung".

Die Jubiläumssendung des "Samschtig-Jass" von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat bei einigen Zuschauerinnen und Zuschauern für rote Köpfe 
gesorgt: Wegen der Einschaltung aus einem Thurgauer Bordell wandten sich zwei Personen an den Ombudsmann. Dieser zeigt Verständnis für deren Beanstandungen. Der Dreh sei unpassend gewesen, schreibt er in einer Stellungnahme vom Dienstag.

Zwei Beschwerden trafen ein
Für die 750. Jubiläumssendung der Jass-Sendung hatte Aussenmoderator Reto Scherrer Telefonjasser an speziellen Orten gesucht - und diese ausgerechnet in einem Thurgauer Bordell gefunden. Die Chefin des Betriebs wurde dabei zur Telefonjasserin. Beim Ombudsmann gingen wegen dieser Sendung zwei Beschwerden ein.
 
Eine Zuschauerin kritisierte, dass das SRF den Eindruck vermittle, in einem Bordell sei alles "harmlos, niedlich und fröhlich". Dabei sei das dargestellte 
Gewerbe frauenverachtend. Der zweite Kritiker fühlte sich als Katholik für dumm verkauft, weil in dieser Sendung auch noch eine Klosterfrau am Jass-Tisch sass.
 
Unpassend, aber keine Grenzüberschreitung
Wie Ombudsmann Achille Casanova in seiner Stellungnahme schreibt, kann er die kritischen Reaktionen nachvollziehen. Dass Aussenmoderator Scherrer ausgerechnet in einem Puff gelandet sei, sei unpassend. Die programmrechtlichen Grenzen seien mit dieser Sendung aber nicht überschritten worden.
 
Der Ombudsmann schliesst sich in seinem Urteil ganz SRF-Direktor Ruedi Matter an, der die Sendung bereits selber kritisiert hatte. Die Jubiläums-Sendung sei sicher kein journalistischer Höhenflug gewesen, sagte Matter gegenüber dem "Blick". Aber ein Skandal sei sie auch nicht, zumal die gezeigten Szenen jugendfrei waren. (sda)


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