17.11.2018

Presseförderung

Peter Wanner fordert 70 Millionen Franken zusätzlich

Der Bund soll angesichts wegbrechender Erträge bei den Schweizer Verlagen seine indirekte Presseförderung von 30 auf 100 Millionen Franken erhöhen. Dies hat CH-Media-Verleger Peter Wanner gefordert. Der Bundesrat unterschätze die dramatische Lage.
Presseförderung: Peter Wanner fordert 70 Millionen Franken zusätzlich
«Als Soforthilfe» müsste der Betrag des Bundes für die Postzustellung erhöht werden, fordert Peter Wanner. (Bild: Marc Wetli)

Heute subventioniert der Bund zu Gunsten der Medienvielfalt die Post-Zustellung von Zeitungen mit jährlich 30 Millionen Franken. «Als Soforthilfe» müsste dieser Betrag erhöht werden, wird Peter Wanner in einem Artikel der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag zitiert, die er selber herausgibt.

Der Vizepräsident des Verbands Schweizer Medien fordert dem Artikel zufolge, dass künftig alle Regionalzeitungen von der indirekten Presseförderung profitieren können, also auch solche, die im überregionalen Bereich als Kopfblätter kooperierten. Diese würden heute leer ausgehen. Die heutige Auflagen-Begrenzung auf 100'000 Exemplare sei nicht mehr zeitgemäss.

Das Unternehmen CH Media, ein Joint Venture zwischen AZ Medien und NZZ-Regionalmedien, gab am Donnerstag bekannt, 200 Vollzeitstellen in den kommenden zwei Jahren streichen zu wollen. Damit sollen sich die Kosten um zehn Prozent oder 45 Millionen Franken reduzieren. Als Grund wurden rückläufige Werbe- und Abonnementserträge genannt (persoenlich.com berichtete).

Der Bundesrat will zur Förderung der Medien bei der Botschaft zum neuen Mediengesetz Massnahmen zur Presseförderung prüfen, wie er in einer ebenfalls am Donnerstag publizierten Antwort auf einen Vorstoss aus dem Nationalrat erklärte. Zu den Ideen zählen etwa eine befristete Subventionierung von Digitalabonnementen (persoenlich.com berichtete). Aber auch die gezieltere indirekte Presseförderung über die kostenlose Zustellung für eine bestimmte Anzahl Exemplare pro Auflage kommt für die Landesregierung in Frage. (sda/eh)

 


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KOMMENTARE

Raphael Weber
17.11.2018 14:16 Uhr
Dreist! 15mio aus dem Gebührentopf reichen Wanner noch nicht für Werbung agogo. Da möchte sich einer seine Pension vergolden. Man sollte sämtliche CH-Medien Produkte meiden...
Robert Weingart
17.11.2018 13:19 Uhr
Renold ist beizupflichten.
Sebastian Renold
17.11.2018 10:13 Uhr
Leute entlassen und gleichzeitig die hohle Hand aufhalten - wie passt das zusammen?
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