26.09.2004

Beobachter

Prix Courage an Fritz Luchsinger und Naser Zubaku

Frau und Kind aus brennendem Auto gerettet.

Der Prix Courage 2004 der Zeitschrift Der Beobachter geht an die beiden Lebensretter Fritz Luchsinger und Naser Zubaku. Den Publikumspreis erhalten die Urheberinnen der Verwahrungsinitiative, Doris Vetsch und Anita Chaaban.

Fritz Luchsinger und Naser Zubaku hatten letzten Februar auf der A12 bei Flamatt eine Mutter und ihren zweieinhalbjährigen Sohn aus deren brennendem Auto gerettet, wie der Beobachter mitteilt. Das Auto der Frau war ins Schleudern geraten, meterhoch durch die Luft katapultiert und schliesslich am Wiesenbord in Brand geraten. Der 46-jährige Fritz Luchsinger sah den Unfall von seinem Arbeitsort aus und rannte los. Naser Zubaku, ein 32-jähriger Kurier, hielt sein Fahrzeug an und eilte ebenfalls herbei.

Ohne zu zögern retteten die beiden durch das zerborstene Seitenfenster die beiden Insassen. Sekunden später stand der Wagen in Vollbrand. Aus der Hand von Jurypräsident alt Bundesrat Otto Stich konnten die beiden am Samstag an einem Gala-Abend in Zürich im Beisein von Bundesrat Moritz Leuenberger den mit 25'000 Franken dotierten Siegercheck entgegennehmen.

Eine andere Art von Mut zeichneten die Beobachter-Leserinnen und -Leser aus. Mit dem mit 10'000 Franken ausgestatteten Publikumspreis ehrten sie die beiden Initiantinnen der Verwahrungsinitiative, Doris Vetsch und Anita Chabaan.

"Von Politikern nicht ernst genommen, von den Medien -- auch vom Beobachter -- kaum beachtet, kämpften sie sich durch Gesetzestexte, sammelten praktisch im Alleingang die 100'000 Unterschriften und konnten schliesselich in der Volksabstimmung einen unerwartet deutlichen Erfolg feiern", heisst es in der Mitteilung.

In seiner Ansprache sinnierte Bundesrat Leuenberger über die Bedeutung von Mut. Mutig seien Menschen, die "ihrem Herzen folgten, obwohl der Verstand zu einem anderen Vorgehen geraten hätte", sagte Leuenberger gemäss Redetext. Mutige Menschen setzten alles aufs Spiel, ohne das eigene Risiko lange abzuwägen.

Leuenberger gab zu Bedenken, dass das, was gemeinhin als Zivilcourage und Mut gelobt würde, im Grunde genommen eine Bürgerpflicht sei. Ihm schwebe eine "Welt ohne Preise für mutiges Verhalten" vor, wo eben dies zur Selbstverständlichkeit zählt.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren