03.06.2004

De Schepper

"Protestanten werden im Paradies mit NZZ bestraft"

Blick-Oberpriester im Interview mit der WochenZeitung.

"Ich kann mir im Paradies eigentlich nur den Blick vorstellen", bekennt Blick-Chefredaktor Werner de Schepper im Interview mit der WochenZeitung, um anzufügen: "Andererseits würde es im Paradies für die Protestanten wahrscheinlich weiterhin die NZZ geben" -- als Strafe. "Es wäre auch falsch so zu tun, als wäre nach dem Tod plötzlich alles gut."

Die Blick-Redaktion sei ein kleines Kloster, räsonniert de Schepper weiter, "eine innere Gemeinschaft, wo es wie in jedem Kloser Glückliche und Unglückliche gibt, Liebe und Nette -- und weniger Liebe und Nette". Hierzu passt auch "Scheppis" Einschätzung seines Blattes: Von allen Printprodukten komme der Blick der Sprache der Bibel am nächsten, "im Blick schreibt man wie im Markus-Evangelium: Hauptsätze, kunstlos, schnell!"

Zum klerikalen Eindruck tragen zudem die zahlreichen Bibelzitate im Blick bei. Diese werden offenbar geschätzt. "Ich habe bei Bibelzitaten immer extrem viel positive Resonanz", verrät der Oberpriester des Boulevards, "Hundertmal mehr als bei jedem rein politischen Kommentar. Und was mich verblüfft: praktisch kein Gespött. Ausser natürlich bei den Journalisten."


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