03.10.2019

Tamedia

Rafaela Roth verlässt den «Tages-Anzeiger»

Die 32-Jährige wechselt ins Hintergrund-Ressort der «NZZ am Sonntag». Das dort sei «ein Traumjob im Schweizer Journalismus».
von Edith Hollenstein

Drei Jahre war sie bei «Watson», weitere fast drei Jahre beim «Tages-Anzeiger»: Nun zieht Rafaela Roth weiter. Die Reporterin wird per 2020 an der Falkenstrasse bei der «NZZ am Sonntag» starten, wie sie am Donnerstag auf Anfrage von persoenlich.com bestätigt.

«Ich werde dort eine grössere Breite bearbeiten, auch über nationale und internationale Themen Reportagen schreiben können», sagt Roth. Zudem freue sie sich auf den «Sonntagszeitungs-Rhythmus», also «mehr Zeit für gute und schöne Geschichten».


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Die 32-Jährige schrieb beim Tagi fürs Zürich-Ressort, wo es aufgrund personeller Abgänge, unter anderen des Chefs Hannes Nussbaumer (persoenlich.com berichtete), und organisatorischer Umstrukturierungen beim «Bellevue»-Team zu Veränderungen kommt. Hat ihr Abgang auch damit zu tun? «In keinster Weise, ich werde vor allem mit Wehmut auf meine tolle Zeit beim Tagi und meine grossartigen Kolleginnen und Kollegen im Züri-Ressort zurückblicken. Aber die Perspektive ‹Hintergrund bei NZZ am Sonntag› schlägt alles. Das ist ein Traumjob im Schweizer Journalismus.»

«Hauptrolle» im Film von Dieter Fahrer

Roth machte bereits während ihrer Tätigkeit bei «Watson» mit originellen Themen und engagierten Reportagen von sich reden. Für ihre Reportage «Luana – Wie sie ihren Vergewaltiger heiraten und in die Schweiz holen musste» wurde sie mit dem Medienpreis Aargau/Solothurn 2015 ausgezeichnet. Im gleichen Jahr schaffte sie es auf den dritten Platz im Ranking Newcomerin des Jahres des «Schweizer Journalist». 2016 erhielt Roth den Real21-Förderpreis für ihren Text «This is not for humans» (persoenlich.com berichtete).

Über die Branche hinaus bekannt wurde die Zürcherin durch den Film «Vierte Gewalt» von Dieter Fahrer (persoenlich.com berichtete), wo sie einen langen Auftritt erhielt. War das karrierefördernd? «Eher nicht. Oder doch? Schwer einzuschätzen», meint Roth und lacht. Sie sei überrascht gewesen, dass sie so prominent vorgekommen war. «Das war ja fast schon eine Hauptrolle.» Vor ihrer Zeit bei «Watson» und Tagi schrieb Roth als freie Journalistin für den «Landboten» sowie das «St. Galler Tagblatt».

Bei der «NZZ am Sonntag» wurde eine Stelle frei, weil Sacha Batthyany zum «NZZ am Sonntag Magazin» wechselt, das in den nächsten Wochen starten wird (persoenlich.com berichtete).

 



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Kommentare

  • Victor Brunner, 04.10.2019 10:10 Uhr
    Immer wieder erstaunlich wie JournalistenInnen neue Honigtöpfe suchen und finden. Früher hatten diese noch eine persönliche Haltung und Identität, heute schwurbeln sie zwischen Falkenstrasse und Werdstrasseproblemlos umher und passen ihre Gesinnung an. Auch ein Grund warum die Presse immer mehr Leser verliert!
  • Rafaela Roth, 03.10.2019 22:08 Uhr
    In der Tat! Und das bei der härtesten und besten Lehrerin der Welt! Bis in die Nacht wenns sein musste. Vielen Dank Lucia - und bis bald! Herzlich, Rafaela
  • Lucia M. Eppmann, 03.10.2019 19:45 Uhr
    ....und ihre erste Stelle im Journalismus hatte Rafaela Roth beim Winterthurer Stadtanzeiger als Volontärin, wo sie sich das Rüstzeug für ihren Beruf aneignete. Und wo sie auch lernte, mit wieviel Freude, Einsatz und Feuer man den Journalistenberuf ausüben kann - darf. Viel Glück, liebe Rafaela! Herzlich. Lucia
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