28.06.2004

"GesundheitSprechstunde"

Ringier wehrt sich

"Kritiken nur auf der Basis vom Hörensagen".

Die Verantwortlichen der Fernsehsendung "GesundheitSprechstunde" wehren sich gegen die "einseitige Berichterstattung" über ihre Partnerschaft mit der Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH. Im Zusammenhang mit der Neuwahl des Präsidenten des FMH-Zentralvorstandes haben sich verschiedene Kandidaten für das Amt gegen die Sendung und ihren Moderator, Dr. Samuel Stutz, geäussert und den Vorwurf undurchsichtiger Finanzgeschäfte und Kostentreiberei im Gesundheitswesen erhoben. Damit wird der Eindruck erweckt, die FMH stelle sich geschlossen gegen das Engagement mit der Fernsehsendung. In Wirklichkeit sind die Meinungen in der Ärztevereinigung geteilt, wie es in einem Ringier-Communiqué vom Montag heisst.

In einer schriftlichen Erklärung stellen sich zahlreiche namhafte FMH-Mitglieder hinter Samuel Stutz und die Sendung "GesundheitSprechstunde", wie weiter zu lesen ist. Zu diesem Flügel der FMH gehören beispielsweise Prof. R. Drummer, Dermatologe am Uni-Spital Zürich, Dr. A. Schoenenberger, Chefarzt Urologie am Kantonsspital Münsterlingen, Prof. B. Meier, Chefarzt Kardiologie Uni-Klinik Bern oder Dr. B. Villiger oder Chefarzt des Medizinischen Zentrums in Bad Ragaz.

Sie und zahlreiche ihrer Kollegen bedauerten einen Rückzug der FMH von der Partnerschaft mit der Fernsehsendung und distanzierten sich von den Vorwürfen, die Sendung propagiere vor allem Spitzenmedizin und heize damit die Teuerung im Gesundheitswesen an, so das Communiqué. Mit erfolgreichen Kampagnen zur Gesundheitsförderung sei vielmehr das Gegenteil der Fall. Auch verschiedene prominente Nichtmediziner wie etwa Kurt Felix, die Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz oder die Zürcher Ex-Stadträtin Emilie Lieberherr würden sich namentlich zur angegriffenen Sendung bekennen.

"Wir würden es für fair halten, die FMH würde vor einem voreiligen Entscheid das Resultat der Untersuchung des Bundesamtes für Kommunikation Bakom abwarten, das gegenwärtig den Auftritt der Sponsoren in der Fernsehsendung untersucht", erklärt Fibo Deutsch, Fernsehverantwortlicher bei der Ringier AG, welche "GesundheitSprechstunde" seit zehn Jahren produziert.

Deutsch weist auch darauf hin, dass in der Vergangenheit mehrmals gemeinsame Gespräche mit der FMH und ihrem bisherigen Präsidenten, Hans Heinrich Brunner, über Inhalt und Ausrichtung der Sendung stattgefunden haben. So habe sich der Zentralvorstand in corpore am 14. Januar 2004 mit Dr. Stutz und den Verantwortlichen der Sendung zu einer ausgiebigen Diskussion über Kritikpunkte auseinandergesetzt.


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