Letzte Woche veröffentlichte SRG-Ombudsmann Roger Blum die Beurteilung einer Beanstandung zur Sendung «Kultur Kompakt» auf SRF 2 Kultur. Ein Zuhörer bemängelte «die krass exaltierte Intonation, in der die Rezension erfolgte». Zudem sei in schriftdeutscher Sprache extrem schnell gesprochen worden. Hierbei handle es sich um eine fragwürdige dümmliche Selbstdarstellung.

Seiner Antwort auf die Beanstandung verlieh Blum am Dienstag Nachdruck, in dem er sie auf Twitter veröffentlichte. «Viele mag es nicht passen, aber hin und wieder muss ich als Ombudsmann Klartext reden», schrieb er dort. Er halte die Beanstandung für extrem diskriminierend gegenüber Deutschen.

Es ist nicht die erste Beurteilung Blums, die durch deutliche Worte auffällt. Erst vor ein paar Tagen bezeichnete er eine Beanstandung auf Twitter als «peinlich». «Der Beanstander hat nichts begriffen», schrieb er im vergangenen April in einem anderen Fall (persoenlich.com berichtete).


Das Boulevardblatt «Blick» macht den Ombudsmann aus aktuellem Anlass zum «Omwutsmann». Auf Anfrage der Zeitung sagt Blum, er gehe jede Beanstandung unvoreingenommen und neugierig an. Was ihn störe, sei einerseits Hass, anderseits Missbrauch. Etwa wenn jemand die Journalistinnen und Journalisten von SRF permanent als «Terroristen» und als «kriminelle Bande» bezeichne oder einzelne Journalisten namentlich (und grundlos) persönlich beleidige. Und: «Die Ombudsstelle ist keine Anpiss-Ecke.» (wid)