17.07.2022

NZZ

Roger Schawinski ziert das Cover

Der 77-jährige Medienpionier zieht in einem Interview Bilanz und verurteilt extremen Feminismus.
NZZ: Roger Schawinski ziert das Cover
Prominenter Teaser: Roger Schawinski gibt in der Freitagsausgabe der NZZ ein grosses Interview. (Bild: persoenlich.com)

Grosse Ehre für Medienpionier Roger Schawinski. Zwei Wochen nach Verleihung des Zürcher Journalistenpreises für sein Lebenswerk ziert das Bild des jugendlichen Schawinski das Cover der Freitagsausgabe der NZZ. 

Im Interview mit Inlandchefin Christina Neuhaus und Inlandredaktor Marc Tribelhorn zieht Schawinski vor allem im privaten Bereich Bilanz. So habe er sich immer als «Rulebreaker» verstanden, der neugierig auf Veränderungen und bewusst nie Teil des Establishments gewesen sei.

Kein Schönreden ungerechter Zeiten

Mühe mache Schawinski vor allem eine «woke Form des Feminismus», die ihm als «altem weissen Mann» neuerdings entgegenschlage. Dabei habe er sich immer als Förderer von Frauen verstanden. So auch bei seinen Sendern Radio 24, TeleZüri oder später bei Sat.1, wo er Geschäftsführer war. Namentlich erwähnt Schawinski dabei die Entertainerin Anke Engelke, der er nach dem Abgang von Harald Schmid eine eigene Late-Night-Show ermöglichte. «Früher hatten die Männer die Macht», so Schawinski. Er sei der Letzte, der diese «ungerechten Zeiten schönrede. Aber das Pendel muss jetzt doch nicht völlig auf die andere Seite ausschlagen.»

Auf die Frage, warum er nicht loslassen könne, meint Schawinski im NZZ-Interview: «Wenn mir in einer Radiosendung, auf die ich mich vorbereitet habe, Namen und Daten nicht mehr einfallen, dann höre ich auf. Und beim Fernsehen ist Sendeschluss, wenn die Produzenten mir sagen, ich sei optisch nicht mehr zumutbar.»

Als grössten Schmerz seines Lebens bezeichnet er die Tatsache, dass er nach der Trennung seiner früheren Ehefrau die beiden älteren Kinder nicht mehr bei sich hatte. Es habe damals noch kein geteiltes Sorgerecht gegeben und die Ex-Frau hätte ihn büssen lassen, so Schawinski im erstaunlich offenen Interview. (ma)



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