von Christian Beck
Der Dienstag wird von zwei grossen Meldungen dominiert. Zuerst wurde bekannt, dass der Pharmakonzern Novartis in der Schweiz über 2000 Stellen innerhalb von vier Jahren abbauen will. Kurz später verkündete Bundesrat Johann Schneider-Ammann seinen Rücktritt per Ende Jahr. Wie werteten am Mittwoch die Schweizer Tageszeitungen diese beiden Ereignisse?
Der «Tages-Anzeiger» widmet fast die ganze Frontseite dem magistralen Rücktritt und der möglichen Nachfolge. «Kahlschlag bei Novartis überrascht Politiker» ist der Zeitung ein einspaltiger Anriss unten rechts wert. Noch grösser der Raum, den die «Neue Zürcher Zeitung» der Bundesratsnachfolge schenkt – Novartis wird mit einem Einzeiler abgehandelt. «Und jetzt zwei Frauen» titelt der «Blick» in gewohnt grossen Lettern, «Mehr als 2000 Jobs weg» fällt da schon deutlich kleiner aus.
Keine Erwähnung auf der Frontseite findet der Novartis-Abbau beim «St. Galler Tagblatt». Nicht so die «Luzerner Zeitung» aus dem gleichen Medienhaus: Hier dominiert zwar auch die Nachfolgefrage, aber Novartis findet erstaunlich gross Platz auf der Front. Auch die «Berner Zeitung» gewichtet Schneider-Ammann schwerer als Novartis, und sogar die «Basler Zeitung» – geografisch der Novartis am nächsten – stellt den Bundesrat über den Stellenabbau.
Eine ausgewogene Berichterstattung gibt es auf der Front der «Aargauer Zeitung». Zwar ist dort auf den ersten Blick gross eine Karikatur von Johann Schneider-Ammann abgebildet. Er hält aber ein Kündigungschreiben der Novartis in der Hand. Darunter gibt es zwei praktisch gleich lange Analysen, eine zu Schneider-Ammanns Rücktritt und eine zum Kahlschlag bei Novartis.
