14.06.2019

Keystone-SDA

Schwierige Lage und positiver Ausblick

Die GV von Keystone-SDA vom Freitag stand im Zeichen eines schwierigen Geschäftsjahres. Für 2020 gab es seitens der Eigentümervertreter einen vorsichtig-optimistischen Ausblick.
Keystone-SDA: Schwierige Lage und positiver Ausblick
Die neuen Räumlichkeiten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Bern Wankdorf. (Bild: Keystone/Alessandro della Valle)

Von einschneidenden Redimensionierungen, insbesondere in den Redaktionen angesichts eines schwierigen Marktumfeldes, sprach an der 125. Generalversammlung von Keystone-SDA auch Verwaltungsratspräsident Ueli Eckstein: «Die umgesetzten Massnahmen waren jedoch unumgänglich, um ein zukunftsträchtiges Unternehmen bauen zu können.»

Angesichts des anhaltenden strukturellen Wandels der Medienbranche stehe die Nachrichtenagentur auch in den kommenden Jahren vor grossen Herausforderungen. «Trotzdem sehe ich angesichts der bereits geleisteten Massnahmen die Aussichten für 2020 schon vorsichtig-optimistisch, Keystone-SDA hat den richtigen Weg eingeschlagen.»

Fokus auf Multimedialität

Einen starken Fokus setzt die Nachrichtenagentur nach der Fusion aus Keystone und SDA auf Innovation und Multimedialität. Zahlreiche Projekte zum Aufbau einer multimedialen, integrierten Produktion sowohl im Newsroom in Bern als auch an den Standorten in den Regionen seien auf den Weg gebracht worden.

An der «Jubiläums»-Generalversammlung  es war die 125. Aktionärsversammlung der Schweizer Nachrichtenagentur – wurden Verwaltungsrat und Geschäftsleitung entlastet. Im Verwaltungsrat gab es keine personellen Änderungen.

Kritik an Ausschüttung

Der Gesamtertrag für 2018 für das fusionierte Unternehmen wird mit 43,23 Millionen Franken angegeben, das Jahresergebnis liegt bei 0,33 Millionen Franken. Angesichts der schwierigen Lage und eines operativen Verlustes von 2 Millionen Franken gab es im Vorfeld der Generalversammlung auch Kritik von der Gewerkschaft Syndicom und vom Berufsverband Impressum an einer Ausschüttung im Umfang von 1,4 Millionen Franken (persoenlich.com berichtete).

Die Dividende war zudem Thema im Nationalrat: Der Solothurner CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt stellte in Zusammenhang mit einer Bundesförderung für die Nachrichtenagentur  sie dient der Absicherung der regionalen Berichterstattung  eine Frage an den Bundesrat.

Medienministerin Simonetta Sommaruga antwortete, dass die Leistungsvereinbarung es nicht erlaube, dass der Bundesbeitrag für die Dividendenausschüttung verwendet werde. Ausserhalb des Leistungsmandates sei dies jedoch erlaubt. Das Uvek werde die finanzielle und personelle Entwicklung von Keystone-SDA aber «genau beobachten», so Sommaruga.

Schlussabrechnung unter «Alt-Aktionären»

Laut Unternehmenssprecher Iso Rechsteiner handelt es sich bei der diesjährigen Ausschüttung nicht um eine «neue» oder weitere Dividende, sondern um die Schlussabrechnung vom letzten Jahr unter den «Alt-Aktionären» nach dem Vollzug der Fusion. So profitiere beispielsweise die APA als neue Aktionärin nicht von der Ausschüttung. (sda/lom)



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