«Es ist kristallklar», sagte Ermotti am Freitag: Die Situation habe sich nicht in den letzten sechs Wochen entwickelt, sondern in den letzten sechs, sieben Jahren. Deshalb sei eine Untersuchung notwendig, die lange zurückreiche – «eine komplette 360-Grad-Untersuchung».
Die UBS sei inzwischen auf bestem Weg, die Transaktion innerhalb dreier Monate abzuschliessen, sagte Ermotti. Vieles geschehe nun im Eiltempo, das unter normalen Umständen ein Jahr dauere.
«Es geht nicht um die Grösse»
Ermotti verteidigte zudem die Grösse der neuen UBS und die Personalie Ulrich Körner. Wichtiger als die Grösse einer Bank seien ihr Geschäftsmodell und die Risiken, die sie eingehe. Es gehe um viel mehr als die richtige Grösse – «es geht um die Grösse und die Stärke der Schweiz als Finanzplatz» auch im Wettbewerb mit anderen Finanzplätzen weltweit.
CS-Chef Ulrich Körner, der Mitglied der UBS-Konzernleitung wird, spielt laut Ermotti eine wichtige Rolle bei der Integration der Credit Suisse. Körner kenne die CS sehr gut und war auch in der UBS tätig. «Ich muss Realpolitik betreiben», sagte Ermotti, «ich fälle Entscheide aufgrund von Fakten, nicht aufgrund von Emotionen oder Nostalgie».
Medien wichtig für Bankkunden
Der UBS-Chef ging auch auf die Bedeutung der Medien ein. Diese spielten auch für die Banken eine wichtige Rolle und hätten eine grosse Verantwortung, sagte Sergio Ermotti. Medien würden den Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden und hätten damit eine zentrale Rolle in der Gesellschaft.
«Auch die Bankkunden und die Mitarbeitenden stützen wichtige Entscheidungen für ihr Geschäft und ihre Investitionen auf Ihre Arbeit», sagte er zuhanden der Journalistinnen und Journalisten. Unabhängig davon, ob es sich um die gedruckte Zeitung, um Radio, Fernsehen oder Social Media drehe. «Am Ende des Tages geht es um Glaubwürdigkeit.» (sda/cbe)