30.05.2023

SRF

So war die letzte Folge von «Deville»

In der Dernière der SRF-Late-Night-Show sind alle Ensemblemitglieder nochmals aufgetreten. Letzter Studiogast von Host Dominic Deville war seine Mutter. Sie sei froh, dass ihr Sohn den Sendeplatz nun freigebe, sagte sie zum Schluss.
SRF: So war die letzte Folge von «Deville»
Sah alle 153 Folgen «Deville» zweimal: Ingrid Deville, die Mutter von Dominic Deville. (Bild: Screenshot SRF)
von Christian Beck

Das wars mit «Deville». Fast auf den Tag genau nach sieben Jahren wurde am Pfingstmontag die letzte Folge der SRF-Late-Night-Show ausgestrahlt. 153 Folgen wurden produziert – in den letzten Jahren jeweils von der Filmgerberei. «Das Überbringen meines Entscheids, die Sendung zu beenden, hat mir Bauchschmerzen bereitet. Es war wie eine Beziehung zu beenden», sagte Host Dominic Deville in einem Interview auf srf.ch. Doch: «Nach 15 Staffeln kann ich zufrieden sagen: Ziel weit über meine Erwartungen erreicht.» Nun will sich Deville wieder vermehrt um eigene Projekte kümmern (persoenlich.com berichtete).

«Ich freue mich wirklich über alle, die heute noch einmal eingeschaltet haben. Auch über jene, die nur zuschauen, um sich zu versichern, dass ich am Schluss auch wirklich gehe», mit diesen Worten eröffnete Dominic Deville die Dernière aus dem «Folium» in Zürich. Die letzte Folge war mit 50 Minuten deutlich länger als gewohnt.

Zum Sonderbotschafter ernannt

Mit im Studio waren neben Dominic Deville auch alle Ensemblemitglieder. Den Auftakt machte Slampoet Kilian Ziegler – für einmal nicht aus dem Bahnhofbuffet Olten, sondern «live» im Studio (die Sendung wurde zwei Tage zuvor aufgezeichnet). Als Mitbringsel hatte Ziegler einen Videoeinspieler von Oltens Stadtpräsident Thomas Marbet dabei: «Ich ernenne dich heute zum Sonderbotschafter der Stadt Olten. Du hast uns in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.» Apropos: Im Publikum sassen einige bekannte Gesichter, darunter Schauspieler Mike Müller – er wuchs in der Region Olten auf.

Doch zurück zum Ensemble: Kabarettist Gabriel Vetter stand diesmal als Chef-Telefonist von SRF im Studio, und TV-Anwältin Michelle Kalt gab Auskunft über Abstimmungspropaganda. Ebenfalls im Studio statt wie sonst üblich in Bern war auch Kabarettistin Patti Basler: «Du hinterlässt eine grosse Lücke. Böse Zungen behaupten, es werde sich schon ein Lückenbüsser finden.» Damit spielte sie auf Stefan Büsser an, der als Nachfolger von «Deville» gehandelt wird.

«Eine Nummer zu gross»

Premiere von «Deville» war am 27. Mai 2016. In all den Jahren wurde der Moderator, der einst Punkmusiker und Kindergärtner war, durch sogenannte Sidekicks unterstützt – also Co-Moderatoren. Der erste war Kabarettist Manuel Stahlberger, auf ihn folgten die transsilvanische Komikerin Ágota Dimén, seine Mutter Ingrid Deville, Show-Miterfinder Patrick «Karpi» Karpiczenko, Devilles Produzentin Marike Löhr («weil niemand sonst mehr wollte») und Hund Charlie.

Gegen Ende der Sendung übergab Dominic Deville das Wort an eine Person, die jede der 153 Sendungen geschaut «und äusserst kritisch beurteilt hat»: seine Mutter. Ihr Fazit: «Leider muss ich sagen, dass ich jede Sendung doppelt anschauen musste, weil ich sie nicht verstand.» Das Format sei ihr «eine Nummer zu gross» gewesen, normalerweise hätte sie die Sendung gar nicht geschaut. Eingeschaltet hatte Ingrid Deville trotzdem. Die Begründung an ihren Sohn gewandt: «Sonst sehe ich dich ja gar nicht mehr.» Sie sei nun froh, dass Dominic Deville gehe, denn: «Besser kannst du es nicht mehr machen.»



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