30.09.2019

Axel Springer

Sparpaket von 50 Millionen Euro beschlossen

Stellenabbau und Sparmassnahmen in Deutschland: Die Redaktionen von «Bild» und «Bild am Sonntag» werden zusammengelegt. «Welt Kompakt» und «Welt Hamburg» werden eingestellt und die «Bilanz» verschwindet als Titel.
Axel Springer: Sparpaket von 50 Millionen Euro beschlossen
«Strukturen verschlanken»: der Haupteingang des Axel-Springer-Haus in Berlin. (Bild: axelspringer.com)

Nach den aufsehenerregenden Aussagen von Springer-Chef Matthias Döpfner Anfang September (persoenlich.com berichtete) werden nun die Absichten deutlicher. Laut einer Mitteilung vom Montagmittag werden die bislang eigenständigen Redaktionen «Bild» und «Bild am Sonntag» zusammengeführt. Trotz engerer Zusammenarbeit soll die «Bild am Sonntag» als eigenständige Marke weitergeführt werden.

Die Berliner «B.Z.» konzentriere sich ganz auf regionale Inhalte, die sie auch für den Berlin-Teil von «Bild» liefert. Umgekehrt liefere «Bild» die überregionalen Inhalte der «B.Z». Die werktäglichen Ausgaben der «Welt Kompakt» sowie der «Welt Hamburg» werden eingestellt. Zudem wird das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» redaktionell in die «Welt» integriert, wie es in der Mitteilung heisst. Die «Bilanz» wurde in der Schweiz Mitte der 1970er Jahre von Beat Curti gegründet, der damals den Jean-Frey-Verlag leitete. Seit Mai 2014 gab es die «Bilanz» als Ableger auch in Deutschland jeweils am ersten Freitag des Monats als Beilage in «Welt» und «Welt Kompakt»

«Auto Bild» und «Computer Bild» wollen sich auf die beiden Haupttitel, Spezialmagazine und die Erschliessung neuer Geschäftsmodelle für die beiden Marken konzentrieren.

Hintergrund der Redaktionszusammenlegung sind Sparmassnahmen bei Axel Springer mit seinen weltweit rund 16’000 Mitarbeitern. Die Firma hat sich nach dem Einstieg des Finanzinvestors KKR eine tiefgreifende Restrukturierung auferlegt. Gleichzeitig kündigt Springer in der Mitteilung an, in den nächsten drei Jahren mehr als 100 Millionen Euro Investitionen zu tätigen: etwa bei Live-Berichterstattung, Paid Content und Sport. «Bild» soll zur «attraktivsten Live-Plattform für News, Entertainment und Sport werden und als Deutschlands grösste Medienmarke auch auf TV-Bildschirme gebracht werden». Bei «Welt» steht ein Contributoren-Modell mit einem Netzwerk aus Experten und Kommentatoren im Vordergrund der Investitionen. (pd/eh)

 


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