Der französische Text an die RTS-Belegschaft liegt CH Media vor. Diese zitiert Jean-Michel Cina unter anderem folgendermassen: «Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass Gilles Marchand und die gesamte SRG-Führung über den nötigen Willen und das Wertesystem verfügen, um mit allen Mitarbeitenden die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern und die Zukunft mit neuem Elan anzugehen.»
Demzufolge glaubt Cina also noch an seinen SRG-Direktor, obwohl immer weitere Vorwürfe bei RTS – und inzwischen auch beim italienischen Pendant RSI – zutage kommen. Ausserdem soll Marchand während seiner Zeit als RTS-Direktor von einzelnen Vorwürfen bezüglich sexueller Belästigung gewusst haben, obwohl er dies zuletzt bestritt.
Weiter drückte Cina in dem Schreiben den Opfern sein Mitgefühl aus und verwies auf die Ergebnisse der unabhängigen Untersuchung, die im Februar zu erwarten sind. «Ziel sei es, alle Berichte über Belästigung zu sichten und die Schuldigen zu bestrafen», so Cina gemäss CH Media.
Bemerkenswert ist auch der Satz Cinas, wonach es «keine Tabus» bei den Massnahmen gäbe, die der Verwaltungsrat nach Vorliegen des Untersuchungsberichtes im Februar beschliessen werde. SRG-Mitarbeiter interpretieren diese Aussage Cinas so, dass möglicherweise Köpfe bis zuoberst in der Hierarchie rollen könnten. (lol)