01.03.2022

SRG

SRG will «No-Billag-Initiative 2» bekämpfen

Die Halbierungsinitiative sei ein weiterer massiver Angriff auf den medialen Service public. Sollte sie durchkommen, wären die dezentralen Strukturen nicht aufrecht zu erhalten. Auch ein grosser Stellenabbau würde unausweichlich.
SRG: SRG will «No-Billag-Initiative 2» bekämpfen
Das SRG-Logo auf Bildschirmen. (Bild: SRG SSR)

Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) nimmt den Fehdehandschuh der Halbierungsinitiative auf und will das Volksbegehren bekämpfen. Wie sie in einer Reaktion auf eine Medienkonferenz der Initianten mitteilte, ist diese «No-Billag-Initiative 2» ein weiterer massiver Angriff auf den medialen Service public. Die SRG sei bereit, ihren Beitrag für die Gesellschaft unter Beweis zu stellen, schrieb die als Verein organisierte Gesellschaft. Die Unternehmensabgabe sei von Volk und Parlament mehrfach bestätigt worden. Sollte die Initiative «200 Franken sind genug» durchkommen, könnte die SRG ihre dezentralen Strukturen nicht mehr aufrecht erhalten. Zu Lasten regionaler Berichterstattung würde sich eine Konzentration auf womöglich nur noch einen Standort aufdrängen. SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina erklärte in dem Communiqué, die Gesellschaft leiste einen «wichtigen Beitrag zum kulturellen Austausch und Verständnis der Sprachregionen». Die regionale Verankerung wäre durch die Initiative gefährdet. SRG-Direktor Gilles Marchand erinnerte an die No-Billag-Initiative von 2018. Diese sei wuchtig abgelehnt worden und stelle ein Votum für einen starken medialen Service public dar. Nachdem die SRG in den letzten drei Jahren bereits 100 Millionen Franken eingespart habe, würde ein grosser Stellenabbau unausweichlich, machte sie geltend.
Die Radio- und Fernsehgebühren der Haushalte wurden seit 2018 um 25 Prozent gesenkt, wie die SRG weiter mitteilte. Weitere Kürzungen würden zwangsläufig zu einem Qualitätsabbau führen. Ein Ja zur Initiative ginge einher mit einem grossen Rückgang der unabhängigen Informationsangebote, welche für das Funktionieren der direkten Demokratie nötig seien.
Die bereits vor der Vorstellung der Initiative gebildete «Allianz Pro Medienvielfalt» warnte erneut vor den Konsequenzen einer Annahme. Die Initiative sei faktisch «No Billag 2» und ein massiver Angriff auf die Medienvielfalt. Gerade der Ukraine-Krieg zeige in aller Deutlichkeit, wie wichtig unabhängige Information sei. Informationen und Hintergründe seien nicht gratis. (sda/wid)



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