Die Inlandredaktion der Schweiz am Wochenende testet den Bundesrat während der ganzen Coronakrise. Das Fazit des Blattes: die Regierung agiere besser als während der Finanzkrise vor 12 Jahren. Obwohl er um Positionen ringe, trete er geeint auf.
Die Leistungen der sieben Magistraten seien aber unterschiedlich, folgert das Blatt. Bezüglich der Kommunikation kommen dabei Gesundheitsminister Alain Berset, «Der Krisenmanager», und Ueli Maurer, «Der Skeptiker», am besten weg. Die Schweiz am Sonntag attestieren Berset, dass er die zentrale Figur bei der ganzen Krisenbewältigung sei, obwohl in seinem Departement nicht alles so funktioniere, wie es sein solle. So sei es dem Bundesamt für Gesunheit während Wochen nicht gelungen, zuverlässige und aktuelle Daten über Neuinfektionen und Todesfälle zu aggregieren.
In den nächsten Monaten zeige sich, wie sich Bersets Rolle entwickle und wie das Kollegium mit seiner Popularität umgehe. Als Nebendarsteller in der ganzen Krise ortet die Schweiz am Wochenende die beiden FDP-Bundesräte Karin Keller-Sutter und Ignazio Cassis. Vor allem bei letzterem sei dies erstaunlich, da er als Arzt und Präventivmediziner prädestiniert wäre, eine «tonangebende Rolle» zu spielen.
Fazit der Zeitung: das Ringen um die knapper werdenden Finanzmittel zweifelohne härter werden. Es sei anzunehmen, dass die Krise die Regungsmitglieder zusammenschweissen werden, wobei die Parteien alles unternehmen werden, um dies Eintracht wieder aufzubrechen.
Sommaruga und Cassis in Zeitungsinterviews
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Aussenminister Ignazio Cassis geben in den Tamedia-Blättern und im Blick ausführliche Interviews zur ganzen Krise. Cassis geht dabei auf die Kritik ein, dass er als ehemaliger Arzt nicht mehr in Erscheinung trete. Er sei Aussenminister, so der Tessiner, und nicht Gesundheitsminister. Im Bundesrat zähle nicht der ursprüngliche Beruf, sonst müsste Simonetta Sommaruga als ehemalige Pianistin Kulturministerin sein, so Cassis. (ma)