Tamedia hat in den letzten Tagen und Wochen Entscheide bekanntgegeben mit weitreichenden Konsequenzen für Personal und Kundschaft (persoenlich.com berichtete). Dutzende Stellen werden gestrichen, Medientitel eingestellt, und das Unternehmen wird radikal umgebaut. In dieser kritischen Phase fehlt eine wichtige Funktion: Die Leitung der Kommunikation von Tamedia ist derzeit unbesetzt. Interimistisch tritt Christoph Burbes, der als Kommunikationsberater von CEO Jessica Peppel-Schulz zu Tamedia gekommen war, als offizieller Medienkontakt auf.
«Steht Tamedia als Interimsmanager zur Seite»
Burbes stehe Tamedia «als Interimsmanager zur Seite», erklärt Ursula Nötzli, Kommunikationschefin TX Group, auf Anfrage von persoenlich.com. Die vakante Stelle für die Leitung der Unternehmenskommunikation von Tamedia werde wie üblich ausgeschrieben.
Philip Kuhn, der letzte Stelleninhaber, hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch im Sommer verlassen. Kuhn bestätigt gegenüber persoenlich.com seinen Abgang. «Nach einer sehr spannenden und intensiven Zeit habe ich mich entschieden, das Unternehmen zu verlassen, um etwas Neues zu wagen», teilt der 46-Jährige mit.
Kuhn übernahm die Position des Kommunikationsleiters bei Tamedia im Jahr 2022 (persoenlich.com berichtete). Davor war er als stellvertretender Pressesprecher und persönlicher Sprecher des Generalsekretärs bei der CDU in Deutschland tätig. Seine berufliche Laufbahn begann der ausgebildete Journalist als Redaktor bei Welt und Welt am Sonntag.
«Externer Experte mit langer Erfahrung»
Bis Tamedia einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Kuhn gefunden hat, wird Christoph Burbes in der Kommunikation aushelfen. «Burbes ist ein externer Kommunikationsexperte mit langer Erfahrung in der TV- und Medienbranche und hat schon einige Unternehmen auch in Transformationsprozessen begleitet», so TX-Group-Kommunikationschefin Nötzli.
Christoph Burbes kam als Berater von CEO Jessica Peppel-Schulz zu Tamedia. In dieser Rolle hatte er schon früher mit ihr zusammengearbeitet, zuletzt, als sie vor ihrem Wechsel in die Schweiz Condé Nast Germany führte. 2014 hatte Peppel-Schulz Burbes zur Digitalagentur UDG geholt, als es darum ging, «aus elf Spezialagenturen eine schlagkräftige Einheit aufzubauen», wie das Branchenportal kress.de schreibt. Zuvor war der gebürtige Saarländer beim Deutschen Sportfernsehen und NBC Universal als Pressesprecher tätig. Danach begleitete und beriet er in der Berliner Start-up-Szene verschiedene Jungunternehmen.
Peppel-Schulz kommentiert Burbes’ Qualitäten auf dessen Website so: «Besonders in Krisensituationen und bei dynamischen Veränderungsprozessen war seine ruhige und überlegte Einschätzung der Schlüssel zum Erfolg unserer Unternehmenskommunikation.» Selbst wollte Burbes zu seiner neuen Aufgabe keine Stellung nehmen.