31.05.2001

Bota Sot

Verfälschtes Interview mit Bundesrat Samuel Schmid

VBS verlangt Berichtigung.

In der kosovo-albanischen Tageszeitung Bota Sot ist ein verfälschtes Interview mit Bundesrat Samuel Schmid erschienen. Einzelne Aussagen sind frei erfunden. Oswald Sigg, Sprecher des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), sagte in der "Rundschau" von Schweizer Fernsehen DRS, Bundesrat Schmid habe "vermutlich nicht" gewusst, wer ihn am 3. Mai nach einer Veranstaltung vor der ausländischen Presse in Genf um ein Gespräch gebeten hatte. Der Korrespondent von Bota Sot, Nefail Maliqi, habe sich zwar dem Schweizer Verteidigungsminister mit Namen vorgestellt, so Sigg. Schmid habe jedoch nicht die Verbindung zu der Zeitung hergestellt. Ebenfalls habe Maliqi nicht deklariert, dass er daraus ein Exklusivinterview machen werde, sonst hätte das VBS den Beitrag vor Abdruck zur Autorisierung verlangt.

Aus dem zehnminütigen Gespräch im Genfer Presseclub machte die Zeitung ein ganzseitiges Exklusivinterview. Beispielsweise wird Schmid so zitiert: "Die Albaner im Kosovo waren viele Jahre Opfer des serbischen Terrors und des serbischen Genozids unter Führung des kriminellen Milosevic. Die wissen am besten, dass es Gewehre waren, die den Frieden gebracht haben." Gemäss seinem Sprecher verlangt das VBS von Bota Sot den Abdruck einer Berichtigung. Zudem werde das VBS das gefälschte Interview informell dem Medienbeauftragten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) melden. Werde die Berichtigung abgedruckt, sei der Fall "einstweilen abgeschlossen." Schon früher sei Maliqi ein Interview mit Schmid verwehrt worden, sagte Sigg weiter. Nun habe er die Veranstaltung in Genf benutzt, um das VBS hinters Licht zu führen.


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