03.02.2022

Pietro Supino

Verlegerpräsident lobt Medienschaffende

In einem Republik-Interview äussert sich Supino unter anderem zum Vorwurf der unkritischen Berichterstattung.
Pietro Supino: Verlegerpräsident lobt Medienschaffende
«Ich fühle mich nicht als mächtiger Verleger», sagt Pietro Supino, Verwaltungsratspräsident der TX Group, hier an einem Anlass 2020 in Zürich. (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

«Was Schweizer Journalistinnen und Journalisten in den letzten zwei Jahren geleistet haben, ist ein Glanzlicht», sagt Pietro Supino, Chef der TX Group, in einem am Donnerstag in der Republik veröffentlichten Interview. Auf den Vorwurf der Gegner des Medienpakets, Medien seien in der Coronakrise gegenüber dem Bundesrat unkritisch gewesen, antwortet Supino: «Die Medien fanden einen guten Umgang im Spannungsfeld: Zum einen galt es, gegenüber den handelnden Personen eine kritische Distanz zu wahren, zum anderen verlangte die Krisensituation eine verantwortungsvolle Berichterstattung.»

Als Präsident des Verlegerverbands Schweizer Medien (VSM) nahm Supino im Rahmen der Dreikönigstagung bereits Stellung zum Medienpaket (persoenlich.com berichtete). Im Republik-Interview macht er dies vor allem aus der Sicht als Verleger der TX Group: «Ich kann nur für mein eigenes Unternehmen sprechen, und da war es in den letzten Jahren wirtschaftlich schwierig.»

Weiter sagt Supino, dass die Rückkehr von Ringier in den VSM nun kurz bevorstehen könnte. Er sei zuversichtlich, dass die Rückkehr nach der Volksabstimmung vollzogen werde. «Der Grund für die Verzögerung war eine Differenz, inwieweit auch Zeitschriften vom Medien­paket profitieren sollten.» Sein Amt als VSM-Präsident würde Supino auch zur Verfügung stellen: «Ich bin auch schon lange dabei und kann mir gut vorstellen, meine Aufgabe zu übergeben.» (cbe)


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KOMMENTARE

Dennis Bühler
06.02.2022 20:20 Uhr
Haben Sie zu viele schlechte Serien geschaut, Herr Volkart? Selbstverständlich fand ein echtes Interview statt. Ich habe es geführt und alle Fragen gestellt, die mir interessant erschienen, ohne jegliche Vorgaben seitens TX Group. Apropos: Haben Sie ernsthaft das Gefühl, Supinos PR-Crew hätte derart kritische Fragen formuliert, wie er sie in diesem Interview zu beantworten hatte?
Andi Volkart
05.02.2022 11:35 Uhr
Das Interview in der "Republik" muss als bezahlter Dienst von Tamedia an die Genossenschaft "Republik" verstanden werden. Ich kann mich noch erinnern, dass Supino der Republik noch offene Fragen schuldig blieb, die in einer Serie über die TX Group und die Tamedia behandelt wurden (siehe Artikel, ganz unten: https://www.republik.ch/2020/12/09/die-tamedia-papers). Wieso soll Supino nun plötzlich mit Republik-Journalisten gesprochen haben und ihnen ein Interview gegeben haben? Während dieser Gelegenheit hätten die Republik-Journalisten ja noch die alten Fragen zur alten Tamedia-Artikelserie stellen können. Nein, das Interview und die Fragen wurden von PR-Leuten und Supino selber vorbereitet, es fand kein echtes Interview durch die Republik statt. Ob Geld an die Republik durch Tamedia oder den Verband Schweizer Medien geflossen ist? Wer weiss das schon. Die Republik soll aus Sicht der grossen Medienkonzerne für die Medien-Abstimmung still halten, obwohl sie doch die Unabhängigkeit immer hoch hält und keine Position dazu bezogen hatte.
Victor Brunner
03.02.2022 16:45 Uhr
Es gab Leute die in den letzten 2 Jahren Grosses geleistet haben, das waren aber nicht die JournalistenInnen, das waren Leute im Gesundheitsbereich. Die JournalistenInnen sassen im Homeoffice oder in den Redaktionen und waren wie alle völlig überfordert. Auch weil Wissenschaft in den Redaktionen abgebaut. Dafür verantwortlich bei TAmedia Pietro Supino und die Chefredaktion.
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