30.04.2004

Tag der Pressefreiheit

Vermehrten Schutz reklamiert

comedia fordert Verbesserungen der Rahmen- und Arbeitsbedingungen auch für die Schweiz.

Die Internationale Föderation der Journalistinnen und Journalisten (IFJ) und ihre Mitgliedsorganisationen wie die comedia prangern jedes Jahr zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai die "unzähligen Verstösse" gegen dieses "demokratisch verbriefte Grundrecht" an. Zur Verteidigung der Pressefreiheit sei es wichtig, dass alle Fälle von verfolgten oder ermordeten Journalistinnen und Journalisten sowie Pressefotografinnen und -Fotografen publik gemacht und geahndet würden, wie es in der diesjähigen Stellungnahme heisst.

Denn auch dieses Jahr hätten sich die Arbeitsbedingungen der Medienschaffenden einmal mehr verschlimmert: Allein seit dem 1. Januar 2004 wurden weltweit 12 Journalisten getötet, 274 Journalisten bedroht oder schikaniert, 112 Journalisten festgenommen, 151 Medien zensiert oder eingestellt und 132 Journalisten sitzen zur Zeit im Gefängnis. Es werde Zeit, dass die Medienunternehmen hier endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und die Risiken minimieren helfen würden, denen Journalistinnen und Journalisten in ihrem Beruf ausgesetzt seien, lautet die Forderung. Gezielte Einsatzvorbereitung sowie entsprechende Risiko-Versicherungen hätten schon längst zum Standard werden sollen.

Genauso beunruhigend wie die steigenden Risiken für Journalistinnen und Journalisten seien aber auch die zunehmenden Eingriffe in die Unabhängigkeit der Presse. Sei es in den Vereinigten Staaten, in Italien, Kuba, Russland oder anderswo -- spätestens seit den Terroranschlägen vom 11. September und den nachfolgenden Kriegen in Afghanistan und dem Irak gerate die Pressefreiheit, "unabdingbare Voraussetzung für Freiheit und Demokratie", zunehmend unter Druck. Staatspolitische Erwägungen würden zunehmend als Vorwand für Einschränkungen missbraucht, anstelle von Recherche trete Hofberichterstattung, anstelle von kritischer Betrachtung orchestrierte Propaganda, anstelle von Unabhängigkeit Abhängigkeit -- ein Ende der Übergriffe sei nicht in Sicht.

Verbesserungen der Rahmen- und Arbeitsbedingungen auch für die Schweiz gefordert


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